„Traffic Manager“ mit merkbaren Effekten

Vom Pilotprojekt zum Regelbetrieb: Die „Traffic Manager“ der ASFINAG bleiben auf den Autobahnen und Schnellstraßen in Wien und Umgebung im Einsatz. Die Eingreiftruppe für Notfälle ist im Safetycar rund um die Uhr unterwegs. Die Länge von Totalsperren konnte reduziert werden.

Die 16 Mitarbeiter sind im Schichtbetrieb auf rund 180 Straßenkilometern der Autobahnen A2, A4, A21, A22 und A23 sowie den Schnellstraßen S1 und S2 im Einsatz. Die drei Fahrzeuge - zwei Kleinbusse und ein Pkw - agieren dabei nicht nur auf Zuruf aus der Leitstelle, sondern sind ständig unterwegs und beobachten das Verkehrsgeschehen. Die Routen konzentrieren sich auf Hotspots und Spitzenzeiten beim Verkehrsaufkommen. Die A2 in Fahrtrichtung Wien stehe beispielsweise in der Früh wegen der erhöhten Unfallwahrscheinlichkeit unter besonderer Beobachtung, erläuterte ASFINAG-Geschäftsführer Josef Fiala.

Von Vignettenkontrolle bis zur Ersten Hilfe

Die Fahrzeugbesatzung aus zwei Mitarbeitern sichert Gefahrenstellen ab, leistet im Notfall Erste Hilfe, behebt kleinere Fahrzeugpannen und gibt Verkehrsinformationen an Behörden und Medien weiter. Die zwei Kleinbusse sind mit Defibrillator, Verbandskasten und Trinkwasser ausgerüstet. Außerdem sind unter anderem diverse Werkzeuge, Abschleppmaterial, Feuerlöscher, Ölbindemittel und Starthilfekabel an Bord. Schnelle Hilfe ist so für die Autofahrer garantiert, aber auch die Einhaltung der Vignettenpflicht darf von den Mitarbeitern kontrolliert werden.

Traffic Manager im Einsatz

Asfinag

„Traffic Manager“ im Einsatz

Auf einer LED-Tafel am Dach der Einsatzfahrzeuge können alle üblichen Verkehrszeichen als Warnhinweis angezeigt werden. Außerdem wird bei Bedarf auch die Bildung einer Rettungsgasse grafisch dargestellt. Auch freie Texte für spezielle Situationen können von den „Traffic Managern“ eingegeben werden. Je nach Einsatz wird ein gelbes Warnlicht oder auch Blaulicht eingeschaltet. Letzteres wurde vom Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) speziell auch für die „Traffic Manager“ genehmigt.

Safetycar sorgt für kürzere Totalsperren

Durch die „Traffic Manager“ sei die durchschnittliche Dauer von Totalsperren im Einsatzgebiet im Vorjahr von 45 auf 36 Minuten gesenkt worden, sagte Projektleiter Hartwig Hufnagl, der die Fahrzeuge als ähnlich dem Safetycar in der Formel 1 beschrieb. Bei Pkw-Unfällen ging die Ereignisdauer laut einer internen Evaluierung von 39 auf 35 Minuten zurück und bei Pannen von Pkws und Lkws von 34 auf 31 Minuten. Oft seien die „Traffic Manager“ vor den Blaulichtorganisationen am Einsatzort gewesen. Fiala zeigte sich erfreut über die „messbaren Effekte“. Die in das Projekt geflossenen 400.000 Euro seien daher gut investiert, hielt der ASFINAG-Geschäftsführer fest. Insgesamt habe es im Vorjahr ab Start des Tests im April mehr als 10.000 Einsätze der „Traffic Manager“ gegeben. Die Fahrzeuge legten an den 261 Tagen insgesamt 130.000 Kilometer zurück.

Projekt bleibt auf Großraum Wien beschränkt

Das Projekt soll trotz der erfolgreichen Testphase auf den Ballungsraum Wien beschränkt bleiben. Andere Stadtautobahnen in Österreich seien mit denen der Bundeshauptstadt nicht vergleichbar und durch die Autobahnmeistereien ausreichend versorgt, erklärte Fiala.

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