Acht Uraufführungen an der Josefstadt

Das Theater in der Josefstadt hat seinen Spielplan für die kommende Saison präsentiert. Auf dem Programm stehen acht Uraufführungen. Ein Highlight: Oscar-Preisträger Christopher Hampton bringt ein eigenes Stück auf die Bühne.

Insgesamt gibt es in der nächsten Spielzeit 14 Neuproduktionen, darunter acht Uraufführungen, etwa von Peter Turrini, Felix Mitterer und Daniel Glattauer - sowie zwei Österreichische Erstaufführungen. „Es ist ein sehr moderner Spielplan, weil es ein sehr modernes Haus geworden ist“, meinte Direktor Herbert Föttinger, der einräumte, dass der Druck, 40 Prozent des Budgets im Kartenverkauf einspielen zu müssen den Mut etwas bremse.

Die Saison wird am 4. September von Alexandra Liedtke mit Schnitzlers „Liebelei“ eröffnet. Der weitere September bringt dann „ein kleines Turrini-Festival“ zum 70. Geburtstag des Dramatikers (26.9.), dessen aus Gedichten, Prosatexten und Briefen zusammengestellte Revue „C’est la vie“ von Stephanie Mohr uraufgeführt wird.

Präsentation Spielplan

APA/Herbert Pfarrhofer

14 Neuproduktionen stehen auf dem Spielplan

Zusammenarbeit mit Oscar-Preisträger Hampton

Als einen Saison-Höhepunkt annoncierte der Direktor die Fortsetzung der mit „Jugend ohne Gott“ begonnenen Zusammenarbeit mit dem britischen Oscar-Preisträger Christopher Hampton, der sein Stück „Eine dunkle Begierde“ zur Uraufführung bringen wird.

Eine dritte Zusammenarbeit mit Felix Mitterer bringt das Stück „Der Boxer“. Stephanie Mohr inszeniert, Gregor Bloeb spielt in der wahren, „sehr traurigen, an die Nieren gehende Geschichte“ die Hauptrolle des einer Sinti-Familie entstammenden deutschen Meisterboxers Johann Trollmann, der ins KZ kam.

Glattauers „Die Wunderübung“ in Kammerspielen

Auch mit Daniel Glattauer wird eine erfolgreiche Zusammenarbeit fortgeführt: Michael Kreihsl inszeniert die Uraufführung der Paartherapie-Komödie „Die Wunderübung“ in den Kammerspielen, wo Ruth Brauer-Kvam in „Frühstück bei Tiffany“ die Audrey Hepburn-Rolle übernehmen wird.

Ein Kafka-Projekt von Elmar Goerden, Dumas’ „Kameliendame“, das Thomas-Bernhard-Debüt von Andrea Jonasson, ein Franz Wittenbrink-Abend über „Schönheitswahn und Bottoxwahn unserer Zeit“, eine musikalische Tragikomödie des Briten Jim Cartwright sowie ein musikalisches Solo von Erwin Steinhauer ergänzen das Programm, das von den Feiern des 85. Geburtstags von Otto Schenk (12. Juni 2015) abgerundet wird.

Präsentation Spielplan

APA/Herbert Pfarrhofer

Direktor Herbert Föttinger steht vor seiner neunten Saison

Auslastung derzeit bei 90 Prozent

Das Theater in der Josefstadt hat zusammen mit seinen Kammerspielen derzeit eine Platz-Auslastung von 90 Prozent und nach der finanziellen „Punktlandung“ (kaufmännischer Leiter Alexander Götz) bei der Kammerspiele-Renovierung auch keine akuten Geldsorgen. Die „noch wichtigere wirtschaftliche Auslastung“, so Stiftungsvorstand Günter Rhomberg, (also der verkaufte Kartenwert im Vergleich zur möglichen Höchsteinnahme) betrage 69,78 (Josefstadt) bzw. 78,25 Prozent (Kammerspiele), was sich zu gemeinsamen 75 Prozent summiere.

Man müsse Bund und Stadt „schon auch danken“, so Rhomberg. „Wir sind hier noch immer relativ gut bedient.“ Doch habe man von den Subventionsgebern deutlich signalisiert bekommen: „Es wird kurzfristig nicht mehr geben. Das müssen wir zur Kenntnis nehmen.“ Die Josefstadt befände sich angesichts steigender Personalkosten jedoch im selben Dilemma wie die meisten anderen Kulturinstitutionen: „Wenn es 2016 so weiter geht, dann brechen einzigartige Strukturen.“

Werkstätten werden 2015 renoviert

Direktor Föttinger blickte auch als Bauherr in die Zukunft: „Mein Baudrang ist ungebrochen.“ 2015 werden die Werkstätten renoviert und modernisiert. Und im Theater-Depot in Aspern wird um 250.000 Euro Baukosten („Wir brauchen dazu keine öffentliche Hand. Das machen wir einfach.“) eine dritte Probebühne eingebaut, die Anmietungen von Probelokalen ersparen soll. „Zu meiner zehnten Saison-Pressekonferenz fahren wir nächstes Jahr alle gemeinsam mit der U2 hinaus“, versprach Föttinger. Dass dann auch die U2-Endstelle „Seestadt / Josefstadt“ heißen wird, ist freilich nur ein Gerücht.

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