Touristenbusse nerven Leopoldstädter

Große Aufregung herrscht im Grätzel rund um Haidgasse und Malzgasse in Wien-Leopoldstadt. Touristenbusse sind hier auf neuen Routen unterwegs. Die Anrainer klagen über zunehmenden Lärm. Eine Bürgerinitiative formiert sich.

Seit Anfang Mai sind Touren mit Hop On Hop Off-Bussen in der Innenstadt verboten - mehr dazu in Innenstadt: Weniger Busse durch neues Konzept. Auf der Suche nach neuen Routen sind die Betreiber von Sightseeing-Touren durch Wien offenbar in der Leopoldstadt fündig geworden. Auf der neuen Route liegen Sehenswürdigkeiten wie der Sängerknaben-Konzertsaal und der Karmelitermarkt.

Touristenbus in der Leopoldstadt

privat

Große Busse in schmalen Gassen

Die Folgen für die Anrainer: Sie sehen sich plötzlich mit Touristenbussen konfrontiert, die im Zehn-Minuten-Takt durch die Haidgasse und die Malzgasse fahren: „Die Malzgasse ist eine schmale kleine Gasse im 2. Bezirk und die Busse sind sehr groß, es sind Doppeldeckerbusse, die in einem sehr engen Takt durchfahren“, so Anrainerin Verena Buxbaum.

„Enorme Belastung für Malzgasse“

Vor allem Anrainer in der engen Malzgasse haben schon wieder genug vom Lärm und Gestank der Busse. Zwei Routen führen durch die Gasse, eine weitere Buslinie wartet auf die Genehmigung, im Karmelitermarkt-Viertel fahren zu dürfen. Dabei handelt es sich um „eine große Buslinie, viele andere Buslinien und mittlerweile auch ausländische Reisebusse, die sich offensichtlich an diese Busse anhängen. Es ist eine enorme Belastung für die Malzgasse“, klagt Buxbaum.

Sie und andere befürchten, dass das gesamte Karmeliterviertel kaputt gemacht wird, wenn die Busse im Minutentakt durchgeschleust werden. Es gehe einfach darum, sich eine andere Route zu überlegen und nicht dorthinzufahren, wo es nichts zu sehen gebe.

Bürgerinitiative in Planung

Die Anrainer haben Bezirksvorsteher Karlheinz Hora (SPÖ) bereits auf das Problem aufmerksam gemacht. Reagiert darauf habe er noch nicht. Auch gegenüber dem ORF Wien gab es keine Stellungnahme.

Den Anrainern gehe es nicht um die Touristen, sondern um Busse, „die ja zu 80 Prozent nicht besetzt sind“, so Buxbaum. Die Hop On Hop Off-Busse würden großteils leer durchfahren, die Fahrgäste im Grätzel auch nicht aussteigen. Buxbaum: „Die schauen sich hier nicht die Gegend an, das ist ein bisschen Lokalkolorit anschauen mit den Kopfhörern und dann fahren sie weiter zu den richtigen Sehenswürdigkeiten.“

Das Problem könnte größere Dimensionen annehmen. Im Moment formiere sich eine Bürgerinitiative, auch eine Unterschriftenliste sei in Planung, hieß es.

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