Schönborn: „Ich bete“ für Tom Neuwirth

Nach dem Song-Contest-Sieg von Conchita Wurst hat sich nun auch Kardinal Christoph Schönborn zu Wort gemeldet. „Ich habe mich gefreut und bete für ihn“, sagte Schönborn. Die Kirche ändert ihre Haltung gegenüber homosexuellen Menschen aber nicht.

Er habe sich gefreut, dass Tom Neuwirth mit der Kunstfigur Conchita Wurst einen so großen Erfolg feiern konnte, „und ich kann ihm nur wünschen, mit diesem Erfolg gut umzugehen, denn das ist nicht leicht“, sagte Schönborn. Und er fügte hinzu: „Ich bete für ihn um den Segen für sein Leben“. Toleranz heiße, „jemand anderen zu respektieren, auch wenn man seine Überzeugungen nicht teilt - und in diesem Sinn brauchen wir alle Toleranz“, so Schönborn - mehr dazu in religion.ORF.at.

Sprecher: „Werden Haltung wegen Lied nicht ändern“

Doch an der Haltung der katholischen Kirche gegenüber homosexuellen Personen ändert auch Conchita Wurst nichts. „Wir werden unsere Haltung wegen eines Liedes nicht ändern. Wir haben unseren Standpunkt“, sagte der Pressesprecher der Erzdiözese Michael Prüller gegenüber wien.ORF.at. Wie der Standpunkt der Kirche aussieht, erläuterte Schönborn bereits nach der Aufregung um einen schwulen Pfarrgemeinderat in der Weinviertler Pfarre Stützenhofen im Jahr 2012.

„Ein Weg der Bekehrung ist notwendig: Das gilt sowohl für wiederverheiratete Geschiedene, als auch für diejenigen, die in homosexuellen Beziehungen leben. Man muss ihnen helfen, einzusehen, dass dies nicht der Plan Gottes ist. Wenn sie unfähig sind, den Lehren der Kirche zu folgen, sollen sie das mit Demut einsehen, Gott um Hilfe bitten, beichten und versuchen, nicht mehr zu sündigen. Wir können Gottes Plan nicht ändern. Wir können uns aber daran erinnern, dass mit unseren Sünden Gott endlos barmherzig ist“, sagte der Kardinal damals. Das sei auch heute noch gültig, sagte Prüller.

Schönborn: Life Ball-Plakat „grenzwertig“

Schönborn äußerte sich auch zum Life Ball-Plakat, auf dem ein nacktes Transgendermodell zu sehen ist - mehr dazu in Life-Ball-Plakat: Viele Beschwerden. Das Sujet empfinde er zum Beispiel als „grenzwertigen Fall“ und als eine Form von Intoleranz, die „anderen Menschen breitflächig aufgenötigt“ wird.

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