Taubenplage setzt „Öffi“-Gästen zu

Auf dem Bahnhof Floridsdorf haben sich in der U-Bahn-Station in einer Zwischendecke unzählige Tauben angesiedelt und verbringen dort über den Köpfen der Fahrgäste ihr ganzes Leben. Nun werden die Wiener Linien aktiv.

Kot, Federn und die Reste der toten Vögel rieseln aus den Deckenelementen. Die Tauben lassen sich kaum irritieren, sie dringen weiterhin über den Bahnsteig der Schnellbahn in den Hohlraum unter der Decke der U-Bahn-Station ein.

„Das Thema Tauben hat sich in den letzten Jahren entwickelt. Das Problem ist, dass die Tauben relativ intelligent sind. Sie haben sich Schlupfwinkel gefunden. Deswegen haben wir uns in Zusammenarbeit mit Tierschutzorganisationen entschlossen, alles zu säubern und die Paneele zu tauschen, damit kein Zugang für Tauben mehr möglich ist. Wir rechnen mit Kosten von rund einer Million Euro, um diese Taubenplage in den Griff zu bekommen“, sagte Wiener-Linien-Sprecherin Anna Reich gegenüber „Wien heute“.

„Es muss ein Atemschutz getragen werden“

In den kommenden Wochen sollen die Deckenelemente abgenommen werden. Während der Arbeiten sollen die Tauben weiterhin ein- und ausfliegen können. „Für die Tierschutzombudsstelle ist es sehr wichtig, dass die Tauben, die darin brüten, jederzeit aus- und einfliegen können, um die Jungen zu versorgen. Die Jungtiere werden in einem zweiten Schritt von dem Verein Wildtierhilfe übernommen, die alten Tiere können dann selbst entweichen“, sagt Christian Fellner von der Tierschutzombudsstelle der Stadt.

TV-Hinweis:
Wien heute hat sich die Situation in Floridsdorf angesehen. Den Beitrag sehen Sie in der TVthek.

Arbeiter und freiwillige Helfer, die in den kommenden Wochen tätig werden sollen, brauchen hier nicht nur einen guten Magen. Angesichts der großen Mengen an Taubenkot und verwesenden Tieren ist auch eine Schutzkleidung nötig. „Es muss ein Atemschutz getragen werden, Handschuhe und Überschuhe werden getragen, man braucht einen Ganzkörperschutz mit Handschuhen und Überschuhen“, sagt Fellner.

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