Disziplinarverfahren gegen Tankstellenarzt

Der Wiener Ärztekammer hat ein Disziplinarverfahren gegen Tankstellenarzt Dieter Zakel gestartet. Der Schritt erfolgt aber laut Medienberichten nicht wegen der Ordination in einem Verkaufslokal, sondern wegen Werbefoldern.

Die Ordination namens „dr.ive in“ in der Krottenbachstraße in Döbling eröffnete am 1. Mai. Von der Kammer kam bereits im Vorfeld Kritik, verboten ist das Geschäftsmodell jedoch nicht. Nun wurde dem Tankstellen-Doc jedoch seine Werbung zum Verhängnis. Er hat laut Berichten mehrfach Postwurfsendungen verteilen lassen, was die Kammer als ausufernde Werbung wertete.

Hat der Arzt zu viel Werbung gemacht?

Es sei nicht erlaubt, dass Ärzte mit Prospekten bzw. Inseraten werben, wird Kammerpräsident Thomas Szekeres zitiert. Auf APA-Anfrage betonte er, dass er nichts gegen Zakels Ordination per se hat, sondern immer ein Verfahren eingeleitet werde, wenn Inserate auffielen. Bei der Vorladung vor die Disziplinarkommission, die aus einem Richter und zwei Ärzten besteht, soll beurteilt werden, ob zu viel Werbung gemacht wurde. Die Konsequenzen können von einer Ermahnung bis hin zu Geldstrafen oder sogar zum Berufsverbot reichen.

Der betroffenen Mediziner sieht die Causa laut „Kurier“ als „Retourkutsche“: „Die Ärztekammer stört sich an neuen Ideen. Und sie schießt scharf bei neuen Modellen.“ Seine Praxis sei gut angelaufen, versicherte er: „Die Leute werden immer mehr.“ Am 18. Juni findet zu den Vorwürfen der ausufernden Werbung eine Verhandlung statt.

Link: