„Fest der Freiheit“: Demos erwartet

Am 4. Juni wird in Wien ein „Fest der Freiheit“, das sich in burschenschaftlicher Tradition versteht, abgehalten. Es wurden allerdings schon mehrere Gegenkundgebungen angemeldet. Die Polizei rechnet mit zahlreichen Gegendemonstranten.

Der dem burschenschaftlichen Lager nahestehende Verein „Forschungsgesellschaft Revolutionsjahr 1848“ lädt für den 4. Juni zu einer Podiumsdiskussion ins Palais Palffy mit dem Titel „Die Grenzen der Freiheit - Metternich 2.0“. Ein Marsch von Burschenschaftern - wie medial kolportiert und von Gegnern der Veranstaltung vermutet - ist laut Vereinsobmann Peter Krüger nicht geplant. Auch eine Kundgebung der Veranstalter werde es nicht geben, sagte er zur APA. Man habe aber „Vorkehrungen getroffen“, damit die Teilnehmer der Podiumsveranstaltung „unbehelligt zum Veranstaltungsort kommen können“, so Krüger.

Polizei: Zahl der Gegendemonstranten noch unklar

Krüger betonte, dass es sich beim „Fest der Freiheit“ um eine Veranstaltung des Vereins, nicht um eine von Burschenschaften oder dem Wiener Korporationsring handle. „Wir erhoffen uns aber Gäste aus diesen Kreisen“, so Krüger. Die Teilnehmer an der Podiumsdiskussion konnte er noch nicht bekanntgeben.

Laut Polizei sind mehrere Kundgebungen geplant - und zwar sowohl von linker Seite als auch zumindest eine rund um das Palais Palffy, die dem Vernehmen nach dem rechten Lager zuzuordnen sein dürfte. Laut einem Bericht der Gratiszeitung „Heute“ soll es auf dem Michaelerplatz eine Kundgebung der Burschenschafter geben, Krüger stellte auch das im Gespräch mit der APA in Abrede.

Die genaue Anzahl der linken Gegendemonstrationen stehe noch nicht genau fest, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger am Mittwoch gegenüber der APA. Die Behörden rechnen jedoch mit zahlreichen Teilnehmern.

„Jetzt Zeichen setzen!“ verteilt Infomaterial

Zu Demonstrationen gegen das „Fest der Freiheit“ haben jedenfalls die beiden linken Bündnisse NOWKR und Offensive gegen Rechts aufgerufen, die bereits im Jänner gegen den „Akademikerball“ in der Wiener Hofburg mobilisiert hatten. Die Offensive gegen Rechts plant eine Kundgebung vor der Universität Wien. Das NOWKR-Bündnis lädt bereits davor zu einer Demonstration vor der Universität Wien unter dem Motto: „Kein Mal und nie wieder!“

Auch das Bündnis „Jetzt Zeichen setzen!“, das ebenfalls bereits im Jänner gegen den Akademikerball aufgetreten ist, wird am 4. Juni Informationsveranstaltungen abhalten. Auf dem Morzinplatz sowie auf dem Stephansplatz und vor dem Republikdenkmal beim Palais Epstein werde Informationsmaterial zu Burschenschaften angeboten, so Bündnissprecher Niki Kunrath.