Flugsicherung kurzfristig lahmgelegt

Im österreichischen und benachbarten Luftraum ist es zu einer brenzligen Situation gekommen. Wie erst jetzt bekannt wurde, fiel am Donnerstag die Flugsicherung kurzfristig aus. Einige Flugzeuge waren nicht mehr auf den Radarschirmen zu sehen.

Bei der Austro Control herrschte Alarm-Stimmung. Plötzlich waren Flugzeuge nicht mehr am Radar zu sehen. Allerdings dauerte die Störung nicht lange, sagt Markus Pohanka von der AustroControl. „Ungefähr über einen Zeitraum von 25 Minuten hinweg war es so, dass einzelne Flugzeuge kurzzeitig vom Radarschirm verschwunden sind“, bestätigte Pohanka einen Bericht des „Kurier“.

NATO-Übung Schuld an Störung?

Der Grund für den Ausfall war eine Störung des automatischen Funksignals. Die Fluglotsen nahmen fernmündlich über Funk Kontakt mit den Piloten auf. Die Situation war aber nicht gefährlich, sagte Markus Pohanka. Man habe trotz des Ausfalls „zu jedem Zeitpunkt gewusst, wo sich die Flugzeuge im österreichischem Luftraum befinden“, sagte Pohanka. Das Luftlagebild wurde durch den Sprechfunkkontakt ergänzt, zusätzliche Fluglotsen kamen zum Einsatz, die Sicherheitsabstände wurden vergrößert. „Die Sicherheit im österreichischem Luftraum war zu jedem Zeitpunkt gewährleistet“ - mehr dazu in oe1.ORF.at.

Dieser Ausfall der Radar-Übertragung betraf aber nicht nur Österreich, sondern auch Deutschland, Tschechien und die Slowakei. Die Ursache ist noch unklar. „Es war kein Fehler der bei Austro Control zu suchen war, die Systeme wurden überprüft“, sagte Pohanka. Verantwortlich für den Ausfall könnte eine NATO-Übung in Ungarn sein, bei der genau das geprobt wurde - das Blockieren der Flug-Funk-Signale.

Bundesheer nicht betroffen

Das Bundesheer, das den militärischen Luftraum überwacht, war von dem Ausfall nicht betroffen. „Wir haben sowohl ein Primär- als auch ein Sekundärradar“, sagte Oberst Michael Bauer. Das Primärradar kann Flugobjekte selbstständig orten. Die Austro Control arbeitet hingegen mit Sekundärradar. Dieses ist angewiesen auf ein Transpondersignal des Luftfahrzeuges, über das auch zusätzliche Informationen zur Identifizierung mitgesendet werden. Fehlt dieses Transpondersignal, wird das Flugzeug von einem Sekundärradar nicht bemerkt.

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