Seisenbacher in vier Fällen verdächtig

Doppel-Olympiasieger Peter Seisenbacher hat sich noch immer nicht zu dem Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Unmündigen geäußert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Am Mittwoch wurden neue Details bekannt.

Der Ex-Judoka soll sich Anfang der 2000er Jahre an mindestens vier im Tatzeitraum noch unmündigen Mädchen vergangen haben. Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen (§ 206 Strafgesetzbuch) und sexuellen Missbrauchs von Unmündigen (§207 Strafgesetzbuch) bereits seit Herbst 2013.

Die Ermittlungen waren ins Laufen gekommen, nachdem Betroffene direkt an die Staatsanwaltschaft herangetreten waren. Daraufhin wurden umfangreiche Erhebungen in die Wege geleitet. „Es hat natürlich auch schon Vernehmungen gegeben“, hieß es seitens der Anklagebehörde am Mittwoch gegenüber der Austria Presse Agentur (APA).

Eine Betroffene soll Volksschülerin gewesen sein

Der Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1984 und in Seoul 1988 wird von mittlerweile erwachsenen jungen Frauen belastet, die er nach seiner aktiven Karriere als Wiener Vereinstrainer betreut hatte. Eine Betroffene soll sich zum Tatzeitpunkt noch im Volksschulalter befunden haben und damit deutlich unter 14 Jahre alt gewesen sein.

Ermittlungen nähern sich wohl dem Ende

Für den 54-Jährigen, der sich bisher nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäußert hat, gilt die Unschuldsvermutung. Dem Vernehmen nach sollen die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen beinahe abgeschlossen sein. Im Wesentlichen dürfte nur noch der Abschlussbericht der Polizei ausständig sein.

Im Fall einer Anklageerhebung drohen Seisenbacher bis zu zehn Jahre Haft, sollte sich im Rahmen einer gerichtlichen Hauptverhandlung bestätigen, dass er mit unmündigen Mädchen den Beischlaf oder eine dem Beischlaf gleichzusetzende geschlechtliche Handlung vollzogen hat.

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