Fahnenmeere für und wider Erdogan

Rund 13.000 Menschen haben am Donnerstag die Rede des türkischen Premiers Recep Tayyip Erdogan in und vor der Albert-Schultz-Halle mitverfolgt. Zwei Gegendemos verliefen ohne gröbere Zwischenfälle.

Rund 7.000 Menschen in der Albert-Schultz-Halle und laut Polizei rund 6.000 vor der Halle verfolgten die Rede Erdogans. Es herrschte ausgelassene Volksfeststimmung, Lieder im türkischen Popmusikstil und mit dem Refrain „Recep Tayyip Erdogan“ erklangen. Die Veranstalter verteilten Türkei-Flaggen, in der Halle lag auf jedem Sitzplatz eine bereit. Ein Moderator rief dazu auf, die Fahnen in der Halle gleichmäßig zu verteilen.

Die Ermüdung der Menschen durch das lange Warten verschwand augenblicklich, als Erdogan gegen 15.30 Uhr die Bühne betrat. Rote Luftballone stiegen auf, Erdogans Auftritt löste große Euphorie aus. Tosender Applaus brandete hoch, laute Rufe ertönten in und vor der Halle.

Erdogan vor seiner Rede

APA/Hans Punz

In seiner Rede nahm Erdogan Stellung zur wirtschaftlichen und politischen Stärke der Türkei. Sein Land sei eine Chance für Europa, die man nicht auslassen dürfe.

Kein Kontakt Gegner-Befürworter

Rund um die Halle hatten Polizei, Rettung und TV-Übertragungswagen Aufstellung genommen. Die Polizei riegelte auch den Bereich vor dem Donauzentrum in der Nähe der Albert-Schultz-Halle ab. Dort sollte die Abschlusskundgebung einer Demonstration gegen Erdogan stattfinden. Es galt, ein Aufeinandertreffen von Gegnern und Befürwortern des türkischen Premierministers zu vermeiden.

Zwei Demonstrationen gegen Erdogan

Die Veranstaltung und die beiden angekündigten Gegendemonstrationen hatten weiträumige Auswirkungen auf den Verkehr. Eine Demo führte ab 14.00 Uhr von der Oper über den Ring zum Sigmund-Freud-Park. Der Ring war in diesem Bereich gesperrt. An der vom Verein zur Förderung des Gedankenguts von Kemal Atatürk organisierten Demonstration beteiligten sich laut Polizeisprecher Roman Hahslinger rund 350 Menschen.

Flaschenwurf bei Gegendemo

Größer fiel die zweite Demonstration aus, zu der rund 30 linksgerichtete Organisationen aufgerufen hatten. Laut Hahslinger nahmen rund 8.000 Menschen daran teil. Beim Donauzentrum in der Siebeckstraße war die Abschlusskundgebung geplant.

Im Zuge der Demonstration kam es in der Lasallestraße zu einem Scharmützel zwischen Demonstranten und Polizisten, bei dem auch Pfefferspray eingesetzt wurde. Jemand hatte aus einem Lokal eine Flasche auf den Demonstrationszug geworfen. Verletzt wurde niemand.

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