Vienna International School: Stadt fördert nicht

Die „Vienna International School“ (VIS) in Wien-Donaustadt soll weiter mit fünf Millionen Euro pro Jahr staatlich gefördert werden. Die Stadt Wien hat nicht vor - wie vom Bund gewünscht - sich an der Förderung zu beteiligen.

Derzeit wird noch von Außen-, Bildungs- und Finanzministerium über eine Verlängerung des Ende Juli auslaufenden Vertrags verhandelt. Woher das Geld kommen soll, ist auch noch offen. Das Bildungsressort pocht auf ein Sonderbudget, wie das Ö1-Morgenjournal am Mittwochmorgen berichtete.

Schule für Kinder der UNO-Mitarbeiter

Es herrsche der Konsens, dass die in unmittelbarer Nähe zur UNO-City gelegene Privatschule auch weiterhin vom Bund gefördert werden wird, heißt es aus dem Außenministerium. Offen sei nur, wo und in welcher Höhe die Förderung budgetiert werden wird. Schließlich sei immer klar gewesen, dass zur Einrichtung eines UNO-Amtssitzes auch eine internationale Schule für die Kinder der UNO-Mitarbeiter gehöre.

Vienna International School

APA/Georg Hochmuth

Die Vienna International School soll weiterhin mit fünf Millionen Euro pro Jahr gefördert werden

Für die Finanzierung sehe man sich im Ressort jedoch nicht zuständig: Das sei in den vergangenen Jahren stets über das Bildungsministerium passiert, im Außenministerium sei man nicht für Schulen zuständig.

2013 hat die VIS mit ihren 1.400 Schülern vom Bildungsministerium 5,2 Millionen Euro erhalten, dazu kommen vom Bund weitere Zuwendungen im Wert von zweieinhalb Millionen Euro. Zum Vergleich: Für alle übrigen nicht-konfessionellen Privatschulen in freier Trägerschaft (5.900 Schüler) gab es zuletzt gemeinsam 4,4 Millionen Euro Förderung vom Bildungsressort. In dessen Budget sind für 2015 allerdings keine Mittel für die VIS eingeplant.

Stadt Wien winkt ab

Sollte der Vertrag also verlängert werden, „dann muss es dafür jedenfalls ein Sonderbudget geben“, heißt es aus dem Ressort. Man habe schließlich vom Finanzministerium kein Geld für diesen Posten erhalten. Das Bildungsministerium muss gemäß Sparvorgaben 87 Millionen Euro 2014, 90 Millionen 2015 einsparen.

Im Finanzministerium will man die Forderung mit Verweis auf die noch laufenden Verhandlungen nicht kommentieren. Eine Absage kommt unterdessen von anderer Seite: Laut „Morgenjournal“ würde der Bund die Kosten gerne der Stadt Wien übertragen, von dort komme allerdings ein klares Nein. Neben der VIS gibt es mit der Danube International School und der American International School zwei ähnliche Einrichtungen in Wien ohne vergleichbare Förderung. Zumindest erstere will vor Gericht um die Subvention kämpfen.

Ban Ki-moon schrieb Brief an Fischer

Die UNO bezeichnet die weitere Förderung als eine „Angelegenheit von entscheidender Bedeutung“. In einem der APA vorliegenden Brief vom April appelliert UN-Generalsekretär Ban Ki-moon daher an Bundespräsident Heinz Fischer, sich persönlich einzuschalten und den derzeitigen Status der Schule zu erhalten.

In dem Brief erinnert der UN-Chef daran, dass das Vorhandensein einer Schule für die Kinder der Angestellten von internationalen Organisationen in Wien ein „entscheidender Faktor für die Ansiedlung des UNO-Büros“ in der Bundeshauptstadt gewesen sei. Die österreichische Regierung habe das Abkommen über die Funktionsweise der Schule im Jahr 1990 auf der Basis unterzeichnet, die Einrichtung auch adäquat zu unterstützen.

„Da dieses Abkommen mit Ende Juni 2014 ausläuft, ersuche ich Sie, sich persönlich einzuschalten und um Unterstützung für das Finden einer dringlichen Lösung, die sowohl die Zukunft der Schule als auch ihren derzeitigen Status sichert“, heißt es in dem Schreiben an Fischer.

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