Stadthallenbad ist wieder geöffnet

Nach einer jahrelangen Renovierungsodyssee ist das Stadthallenbad seit Montag wieder geöffnet. Die Generalsanierung sei „so gut wie abgeschlossen“, teilte die Wien Holding mit. Die Arbeiten hatten 2010 begonnen.

Ursprünglich war geplant gewesen, das 1974 von Roland Rainer errichtete Bad schon im Jahr 2011 wieder aufzusperren. Baumängel und undichte Becken vereitelten dieses Vorhaben aber nachhaltig. Erst vor neun Monaten konnte das Trainingsbecken für Profischwimmer wiedereröffnet werden. Ab Montag steht das Wiener Stadthallenbad nun auch für Hobbyschwimmer wieder zur Verfügung.

Ganz abgeschlossen ist die Generalsanierung aber noch nicht. Zwar stehen den Besuchern sämtliche Einrichtungen zur Verfügung, im Hintergrund werden jedoch im Zuge eines zweimonatigen „Monitorings“ der technische Betrieb, die Anlagen und das Zusammenspiel der Becken verstärkt überwacht. „Es ist besser soft hineinzugehen, damit dann alles langfristig funktioniert“, meinte Sandra Hofmann, Geschäftsführerin der Wiener Sportstätten Betriebsgesellschaft am Montag.

Fotos des neuen Stadthallenbades:

Planungsfehler beschäftigen Gerichte

Probleme gab es neben der Bäderhygiene vor allem bei der senkrechten Strömung, die es aufgrund von Planungsfehlern nicht durch den Hubboden schaffte. „Das war ein Fehler des Generalplaners“, betonte Hofmann. Derzeit beschäftigt der Fall die Gerichte, denn der Generalplaner hatte seine Honorarforderungen eingeklagt.

Die Betriebsgesellschaft antwortete mit einer Widerklage. „Interne und externe Sachverständige haben rund 300 Planungsmängel festgestellt“, meinte Hubmann. Das sei jetzt allerdings „Sache der Gerichte“, man rechne mit einem langwierigen Verfahren.

Stadthallenbad

APA/Herbert Neubauer

Neuer Eingang in Hütteldorfer Straße

Neu ist nicht nur Badetechnik und -hygiene, sondern auch der Eingang: Ab sofort betreten Schwimmer das Bad nicht mehr über den Vogelweidplatz, sondern über die Hütteldorfer Straße. Den alten Eingang nutzen nur noch die Profi-Schwimmer, er führt direkt zum Trainingsbecken. „Wir haben das so ein bisschen getrennt und auch den Eingangsbereich völlig neu gestaltet“, erklärte Wolfgang Gatschnegg von der Wien Holding, in deren Verbund sich das Stadthallenbad befindet.

Insgesamt fasst das neue Stadthallenbad 999 Menschen. Neben dem nun endgültig dichten 50-Meter-Hauptbecken gibt es einen neu gestalteten Sauna- und Wellnessbereich. Ein bisschen teurer ist das Schwimmvergnügen allerdings geworden: Drei Euro zahlen Kinder und Jugendliche, sechs Euro kostet ein Badetag für Erwachsene. Mit Sauna sind es acht Euro für Jugendliche und 16 Euro für Erwachsene. „Wir haben die Preise valorisiert“, meinte Hofmann dazu.

Ein Badetag kann auch relativ lang sein: Am Dienstag und Donnerstag öffnet das Bad bereits um 6.30 Uhr und schließt um 21.30 Uhr. An den anderen Wochentagen kann man ab 8 Uhr seine Runden drehen, am Wochenende ab 7 Uhr. Geöffnet ist außer am Mittwoch (bis 17.30 Uhr) und am Sonntag (18 Uhr) immer bis halb zehn Uhr abends. Das Stadthallenbad setzt nun auf eine wiederverwendbare Karten-Jeton-Kombination, mit der dann auch die Kästchen genutzt werden können.

Verbesserungen für Sportler

Auch für die Sportler gibt es einige Verbesserungen: Für Sprungwettbewerbe wurde ein neuer, genormter Schiedsrichtersteg errichtet. Auch in Sachen Synchronspringen hat das Stadthallenbad aufgerüstet: Es gibt nun zum ersten Mal in Wien jeweils zwei Ein-Meter- und Drei-Meter-Bretter. „Damit könnten in Zukunft wieder internationale Wettbewerbe hier stattfinden“, erklärte Wassersprung-Trainer Aristide Brun.

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