Letzter Vorhang in Hörbiger-Villa gefallen

Fast 80 Jahre lang war die Villa in der Grinzinger Himmelstraße im Besitz der Wiener Schauspielerdynastie Hörbiger. Zuletzt war sie auch das Zuhause für ein junges Theaterensemble. Am Sonntag ist der letzte Vorhang gefallen. Die Villa wird verkauft.

„Nachdem ich in einem sehr verschlossenen Haus aufgewachsen bin, wollte ich es öffnen, und das ist mir Gott sei Dank gelungen - für sehr sehr viele Veranstaltungen, und das hat mich glücklich gemacht“, sagte die Schauspielerin Maresa Hörbiger gegenüber „Wien heute“. Vor elf Jahren hatte die jüngste Tochter des Schauspieler-Paares Attila Hörbiger und Paula Wessely das Haus geöffnet, einen Kultursalon und ein junges Theaterensemble gegründet.

Hörbiger-Villa

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Die Hörbiger-Villa

Privat- und Berufsleben kollidierten

Am Sonntag gab das Ensemble des Theater zum Himmel seine letzte Vorstellung mit „Sisi forever young“, einer schrägen Annäherung an das Leben der Kaiserin Sisi. Zum letzten Mal wurden die ehemaligen Wohnräume Paula Wesselys in Künstlergarderoben umfunktioniert. Sie habe berufliches und privates voneinander trennen wollen, „es gab manchmal Kollisionen“, schilderte die Schauspielerin. Dazu kommt noch, dass ihr Sohn zum zweiten Mal Vater wird und sie „ganz gerne mal in meinem Leben“ auch in einem Haus leben wolle, das ganz allein ihr gehört, so Hörbiger.

Ein neues Domizil hat Hörbiger ganz in der Nähe auch gefunden. Ihr Sohn Manuel wird mit seiner Familie ein neues Domizil beziehen.

Maresa Hörbiger und Ensemble des Theater zum Himmel

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Maresa Hörbiger mit Ensemble des Theater zum Himmel

Wehmut bei Ensemble und Publikum

Stammgäste und Ensemblemitglieder sind traurig darüber, dass die Hörbiger-Villa als Spielort ausgedient hat. Die eine spricht von der großen Ehre, in diese Hallen gehen zu dürfen „und dann auch noch spielen zu dürfen“, der andere spricht von einer „gewissen Wehmütigkeit“, die aufkommt im Wissen, den Spielort verlassen zu müssen. Opernsängerin Angelika Kirchschlager ließ sich den letzten Auftritt in der Hörbiger-Villa nicht entgehen. „Dieser Abschied fällt schon ein bisschen schwer, muss ich sagen. Von der Location her war das schon eine besondere Location.“

TV-Hinweis:

Den „Wien heute“-Beitrag dazu sehen Sie am 30.6.2014 und danach sieben Tage on Demand.

Doch Hörbiger will das Theater nicht aufgeben - „und ich mach auch weiter“. Ein Wiedersehen soll es an einem neuen Spielort geben. Wann und wo das sein wird, darüber laufen derzeit Gespräche.

Keine Informationen über Käufer

Das Theater wird also weiterleben. Die Zukunft der Hörbiger-Villa bleibt indes noch unklar. Denn Maresa Hörbiger ließ sich zu den Fragen, ob und an wen die Villa verkauft worden ist, nur zwei kurze Sätze entlocken: „Darüber schweige ich tief. Da gibt es noch keine Information.“

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