Heizen und Warmwasser werden teurer

Die Wien Energie erhöht mit 1. September ihre Preise für Fernwärme. Ein Durchschnittskunde zahlt dann pro Monat fünf Euro mehr für Heizen und Warmwasser. Grund für die Erhöhung ist laut Wien Energie die schwierige Situation der Gaskraftwerke.

Angehoben wird der sogenannte Arbeitspreis, der Grundpreis bleibt unverändert. Konkret wird der Fernwärme-Arbeitspreis für Heizen auf 0,057489 Euro pro Kilowattstunde (kWh) erhöht, der Warmwasserpreis auf 6,279 Euro pro 1.000 Liter. Laut Wien-Energie-Geschäftsführer Robert Grüneis steigt damit der Preis für eine Durchschnittswohnung mit einer Größe von 70 m2 fürs Heizen um drei Euro im Monat, die Warmwasseraufbereitung verteuert sich um zwei Euro.

Das entspricht einer Erhöhung von rund neun Prozent. Man sei damit aber weiter der zweitgünstigste Fernwärme-Anbieter in Österreich. Heizen mit Fernwärme sei auch billiger als eine Ölzentralheizung oder eine Gasheizung.

Heizkörper

Fotolia/Ruta Saulyte

Wer mit Fernwärme heizt, zahlt bald mehr

Kostensteigerung bei Fernwärmeproduktion

Eine Trendwende bei der angespannten Großwetterlage für Gaskraftwerksbetreiber und den damit verbundenenen Kostensteigerungen in der Fernwärmeproduktion sei in den nächsten Jahren nicht zur erwarten, so Grüneis am Dienstag. Gaskraftwerke haben derzeit wirtschaftliche Probleme, weil der Gaseinstandspreis deutlich höher ist als der Stromgroßhandelspreis. Dazu kommt noch der niedrige Preis für CO2-Zertifikate.

Strom wird Anfang Oktober billiger

Die Gaspreise bleiben laut Grüneis vorerst stabil. Strom wird wie Mitte Juni angekündigt per Anfang Oktober um rund 4,5 bis 5 Prozent billiger - mehr dazu in Strom wird ab Oktober billiger. Ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh zahlt demnach um rund drei Euro pro Monat weniger.

Bei der EnergieAllianz (Wien Energie, EVN und Energie Burgenland) ist dies die vierte Strompreissenkung in Folge, zuletzt waren die Preise im Oktober 2013 gesenkt worden. Die Wien Energie hat rund 1,3 Millionen Strom- und rund 333.000 Fernwärmekunden.

Fernwärme Wien Spittelau

APA/Pfarrhofer

Wegen der milden Witterung sank der Absatz von Gas und Wärme

VKI-Aktion: Weniger Kunden verloren als erwartet

Der Gas- und Wärmeabsatz der Wien sank im ersten Quartal, vor allem wegen der milden Witterung. Auch die Stromerzeugung war rückläufig. Gemessen an der Heizgradsumme war es im ersten Quartal um 21,7 Prozent wärmer als im Vorjahr, so Geschäftsführerin Susanne Zapreva.

Der Stromabsatz sank um 5 Prozent auf 2.494 Gigawattstunden (GWh). Bei Gas gab es einen Absatzrückgang um 23 Prozent auf 2.841 GWh und bei Wärme um 20 Prozent auf 2.061 GWh. Durch die VKI-Energiekostenstopp-Aktion - mehr dazu in VKI-Aktion: 98.000 Haushalte wechselten Anbieter - hat man laut Grüneis weniger Kunden verloren als erwartet. Der Konzernumsatz betrug im ersten Quartal 572,5 Millionen Euro, der Gewinn 18 Millionen Euro.

Die Gaspreise folgten in der Regel mit einer zeitlichen Verzögerung von drei bis sechs Monaten den Ölpreisen. Im ersten Quartal sei der durchschnittliche Preis für Gas um 19 Prozent gesunken, die Abverkaufswelle sei erst im April mit Anfang des Speicherjahres erreicht worden, die Strompreise seien nach wie vor sehr tief, so Zapreva.

Investitionen in Dezentralisierung

Investiert wird von der Wien Energie weiterhin in für die Fernwärmeversorgung notwendige Dezentralisierung. Im Fernheizwerk Leopoldau wurde eine gasbefeuerte Heißwasser-Kesselanlage mit einer installierten Leistung von 60 Megawatt um knapp sechs Millionen Euro errichtet.

Die thermische Abfallbehandlungsanlage in der Spittelau wird bis 2015 um 130 Millionen Euro generalsaniert - mehr dazu in Müllverbrennungsanlage brennt wieder. Neu gebaut wird bis 2015 um 60 Millionen Euro das Fernheizwerk Arsenal. Heuer wird die Wien Energie laut Geschäftsführer Thomas Irschik insgesamt rund 270 Millionen Euro investieren. Das Biomassekraftwerke in Simmering lauft laut Wien Energie nach einem Stillstand von rund drei Monaten seit 4. Juni wieder normal.

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