Verzögerung für neue Krypta

Vor zwei Jahren ist mit der Umgestaltung der Krypta auf dem Heldenplatz begonnen worden, das Projekt ist jetzt aber ins Stocken geraten. Noch heuer soll es eine Ausschreibung für die künstlerische Neugestaltung geben.

„Ein würdevolles Gedenken an die Opfer der Weltkriege und des Faschismus zu ermöglichen“ wurde im Juli 2012 als Ziel für die neue Krypta ausgegeben. Erste Schritte wurden damals mit dem Abbau von Vitrinen sowie dem elektronischen Gedenkbuch für Gendarmerie und Polizei gesetzt - mehr dazu in Heldenplatz-Krypta: Start zur Umgestaltung (wien.ORF.at; 3.7.2012).

Der Nationalratsabgeordnete Harald Walser (Grüne) hatte aufgedeckt, dass in den Ehrenbüchern der Krypta eines Kriegsverbrechers gedacht wurde - in der Folge wurde aus dem Soldatendenkmal in der Krypta ein Nazi-Pamphlet zu Tage gefördert. Für Diskussionen hatten auch die Gefallenlisten gesorgt, Namen von Kriegsverbrechern waren darin zu finden. Die Totenbücher wurden dem Österreichischen Staatsarchiv übergeben - mehr dazu in Totenbücher aus Krypta an Staatsarchiv (wien.ORF.at; 28.11.2012).

Krypta am Wiener Heldenplatz

APA/Robert Jäger

Parlamentarische Anfrage der Grünen

Der zuständige Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) musste sich wegen der Verzögerung bei der Neugestaltung der Krypta einer parlamentarischen Anfrage stellen. Harald Walser wollte laut „Standard“ zudem Details zu einem Zeitplan auf der Homepage der Akademie der Wissenschaften wissen, der eine Verzögerung beinhalten soll.

Gegenüber dem Ö1-Mittagsjournal kritisierte Walser, dass es derzeit in der Krypta „keinen Hinweis auf etwas Neues“ gebe: „Nach wie vor gedenkt man dort der Waffen-SS und der Wehrmacht, das ist ein unhaltbarer Zustand.“

„Wir versuchen Sorgfalt und Offenheit für Diskussion in den Vordergrund zu stellen und nicht, dass jetzt möglichst rasch irgendetwas passiert“, meinte dagegen die Historikerin Heidemarie Uhl vom Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Die künstlersiche Neugestaltung soll im Herbst ausgeschrieben werden, das Ergebnis soll am Nationalfeiertag 2015 sichtbar sein.

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