U-Bahn Stephansplatz: Nur ein Aufzug

220.000 Menschen benützen täglich den U-Bahn-Knoten Stephansplatz. Trotzdem gibt es nur einen einzigen, engen Aufzug an die Oberfläche. Das führt oft zu langen Wartezeiten für Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen. Besserung ist nicht in Sicht.

Der U-Bahn-Knoten Stephansplatz gehört zu den am meisten frequentierten Stationen im Wiener U-Bahn-Netz. Die U1 und die U3 bleiben in der City stehen. 220.000 Menschen benützen hier täglich die U-Bahn. Viele Touristen sind dort unterwegs, auch Rollstuhlfahrer und Eltern mit kleinen Kindern. Für sie ist die U-Bahn am Stephansplatz oft nicht das schnellste Verkehrsmittel. Es steht nur ein Aufzug an der Oberfläche zur Verfügung, oft kommt es zu langen Wartezeiten, wie die ORF-Sendung „heute konkret“ berichtet.

„Dann muss ich zum Schwedenplatz fahren“

„Man muss sich vorstellen, wenn der Lift einmal defekt ist. Dann muss ich zum Schwedenplatz fahren und kann erst dort in die U-Bahn. Das ist ein riesiger Zeitaufwand und sehr mühsam“, sagt Ingrid Nedved, die im Rollstuhl sitzt. Dieser eine Lift wurde 1990 gemeinsam mit dem Haas Haus gebaut. Seither hat sich nichts verändert.

Der Verein „Bizeps" fragte schon mehrmals bei der Stadt wegen des Baus eines zweiten Lifts an. Bisher scheiterten die Gespräche. „Es gab schon Pläne für einen zweiten Lift, aus finanziellen Gründen sind die aber nicht verwirklicht worden“, sagt Cornelia Scheuer von „Bizeps“. Mittlerweile seien praktisch alle Wiener U-Bahn-Linien mit Aufzügen ausgestattet, daher würden auch mehr Rollstuhlfahrer die U-Bahn nützen, so Scheuer. Nur am Stephansplatz komme es immer wieder zu längeren Wartezeiten.

Sendungshinweis:

Den Beitrag aus „heute konkret“ können Sie in der ORF TVthek nachsehen.

„Baulich extrem schwierig“

Bei den Wiener Linien hat man Verständnis für das Anliegen, einen zweiten Lift zu bauen. „Hier ist es baulich aber extrem schwierig. Wir haben zwei U-Bahn-Linien, die sich kreuzen. Es gibt am Platz eine Schutzzone, dass der Blick auf den Stephansdom gewährleistet sein muss“, sagt Sprecher Dominik Gries gegenüber „heute konkret“.

Die Schutzzone fällt in den Zuständigkeitsbereich von Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne). Gegenüber „heute konkret“ heißt es in einer Stellungnahme aus ihrem Büro, dass der Bau eines zusätzlichen Liftes grundsätzlich möglich wäre, aber anhand eines konkreten Projekts geprüft werden müsse.

„Akut und momentan wird sich nichts verändern. Wir können nur versuchen, noch stärker auf die Fahrgäste einzuwirken, die den Lift nicht unbedingt brauchen, ihn auch nicht zu benutzen", sagt Dominik Gries von den „Wiener Linien“. 2016 soll der Stephansplatz saniert werden - mehr dazu in Stephansplatz durchzogen von Teerflecken.

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