Song Contest 2015 in Wien

Der Song Contest 2015 wird in der Wiener Stadthalle ausgetragen, das hat der ORF am Mittwoch bekanntgegeben. Wien hat sich damit gegenüber Innsbruck und Graz durchgesetzt, die Stadt Wien wird der Event etwa zehn Millionen Euro kosten.

Das Finale findet am 23. Mai in der Wiener Stadthalle statt. Bis zuletzt waren auch noch die Innsbrucker Olympiahalle und die Grazer Stadthalle im Rennen. Wien hat damit als Austragungsort Graz und Innsbruck ausgestochen. Alle Bewerber hätten dabei professionelle und engagierte Konzepte präsentiert, die über den Erwartungen waren, sagte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz.

Wien habe als Stadt der Musik mit einer sehr überzeugenden Halle als größte Eventlocation des Landes gepunktet. „Wien liegt im Herzen Europas, steht in besonderem Ausmaß für Musik und Weltoffenheit, war Gastgeber zahlreicher Großereignisse und ist natürlich als Hauptstadt besonders geeignet, einen Song Contest für das gesamte Land zu veranstalten. Unser Ziel ist es, einen Song Contest auszurichten, der Österreich stolz macht und Europa beeindruckt“, so Wrabetz.

Wrabetz: „Mit der Entscheidung im Zeitplan“

Es sei keine Versteigerung gewesen, so Wrabetz. Bei den Konzepten hätten vielmehr die Halle, finanzielle Parameter sowie die Möglichkeiten der Host City von der Hotellerie bis zur Flughafen-Anbindung eine Rolle gespielt.

„Wir liegen jetzt im Zeitplan mit dieser Entscheidung, auch weit vor den anderen Ländern in den vergangenen Jahren“, so Wrabetz. Mit einem kompetenten, motivierten Song Contest-Team gehe es jetzt an die Detailplanung. Der Song Contest findet vom 19. bis zum 23. Mai 2015 statt. Die Semifinale werden am 19. und 21. Mai abgehalten, das Finale zwei Tage später.

Häupl: „Weltoffenheit unter Beweis stellen“

Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) zeigte sich über die Entscheidung erfreut. „Wir freuen uns, dass der 60. Eurovision Song Contest 2015 in Wien stattfinden wird“, betonte er. „Wien als weltoffene Stadt ist für dieses Event der beste Austragungsort und wird diese Weltoffenheit auch international unter Beweis stellen“, so Häupl und der zuständige Stadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ). Das Mega-Wettsingen solle sowohl ein Fest für alle Wiener als auch für die Gäste der Stadt werden.

Conchita Wurst

APA/ Georg Hochmuth

Kosten für Stadt etwa zehn Millionen Euro

Auf die Stadt werden Kosten von etwa zehn Millionen Euro zukommen, sagte Oxonitsch. Ein großer Teil davon entfalle auf die Bereitstellung der Stadthalle, der Rest auf „Nebengeräusche“, wie der Rathauspolitiker es nannte.

Wien stelle die Infrastruktur und die Supportleistungen zur Verfügung, meinte Oxonitsch. Neben der Halle handle es sich dabei etwa um die Öffi-Freifahrt für alle Delegationen und Journalisten. Die Stadthalle sei mit ihren Begleithallen jedenfalls die „ideale Location“, gemeinsam mit dem ORF werde man in den nächsten Monaten jetzt eine „Gesamtdramaturgie“ entwickeln.

Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) hat sich ebenfalls in Jubelstimmung gezeigt. Ihren Dank richtete sie an die diesjährige Gewinnerin Conchita Wurst - „denn nur ihr großartiger Erfolg hat dieses Riesengeschenk für Wien möglich gemacht“. Vassilakou zeigte sich zudem überzeugt, dass Wien eine „großartige Gastgeber-Stadt“ sein werde. Sie freue sich jetzt schon auf die „vielen, vielen Menschen aus ganz Europa“.

EBU über Wien als Austragungsort erfreut

„Wir sind über die ORF-Entscheidung, dass Wien die Host City des nächsten Eurovision Song Contest wird, sehr erfreut“, sagte Executive Supervisor Jon Ola Sand seitens der EBU. „Wir sind überzeugt, dass die Stadt über die Erfahrung, Menschen mit dem nötigen Know-how und die Einrichtungen verfügt, um Gastgeber des größten Unterhaltungsevents der Welt zu sein. Ich bin mir sicher, dass wir in Zusammenarbeit von Wien, ORF und EBU im Mai drei außergewöhnliche Shows erleben werden.“

Stadthalle muss adaptiert werden

Die „Presse“ hatte berichtet, dass laut Berechnungen von Stadthallen-Geschäftsführer Wolfgang Fischer die Adaption des Baus - etwa durch eine Klimatisierung - 11 Mio. Euro kosten werde. Insider hätten zudem von „geschönten Zahlen“ und einem intern geschätzten Aufwand von 12,7 Mio. Euro berichtet. Dazu kämen noch Infrastrukturleistungen der Stadt, die intern auf rund zehn Mio. Euro geschätzt werden.

Die Stadthalle wies die Kosten von mindestens 21 Mio. Euro für Wien zurück. „Diese Zahlen entsprechen nicht der Realität“, meinte eine Sprecherin der Stadthalle. Es handle sich um Spekulationen und Gerüchte. Genaue Zahlen wollte die Sprecherin vorerst nicht nennen. Mit der Entscheidung für Wien als Austragungsort werde man nun gemeinsam mit Veranstaltern nach Lösungswegen suchen - denkbar wären etwa Terminverschiebungen von Konzerten oder Ausweichlocations, hieß es.

Links: