UNO-City feierte mit Gratisführungen

Die UNO-City hat mit Gratisführungen das 35-jährige Bestehen in Wien gefeiert. Am 23. August 1979 wurde das Gebäude der UNO in der Donaustadt in der Amtszeit des damaligen Bundeskanzlers Bruno Kreisky (SPÖ) eröffnet.

Im Vienna International Centre (VIC), allgemein als UNO-City bekannt, arbeiten über 4.000 Beamte aus über 100 Ländern. Das Gebäude verfügt über 4.500 Büros und neun Konferenzsäle, der höchste Turm hat 28 Geschoße und eine Höhe von 120 Metern.

Österreich zu Verteidigung verpflichtet

Der 180.000 Quadratmeter umfassende Gebäudekomplex verfügt über exterritorialen Status, das heißt, die UNO-City unterliegt nicht der Hoheitsgewalt der Republik Österreich. Im Kriegsfall wären jedoch die Streitkräfte Österreichs auch zur Verteidigung des VIC verpflichtet. Die UNO-City in der Wagramer Straße 5, die zwar geografisch zum 22. Bezirk gehört, hat auch eine eigene Postleitzahl (1400 Wien).

Eine Niederlassung der Vereinten Nationen in Wien war die „Krönung der österreichischen Neutralitätspolitik“, wie es der damalige SPÖ-Bundeskanzler Kreisky formulierte. Seiner Meinung nach war die Ansiedlung internationaler Organisationen für Österreich ein besserer Schutz als ein erhöhtes Verteidigungsbudget.

Symbolischer Schilling

Bei der feierlichen Übergabe der UNO-City an den damaligen UNO-Generalsekretär Kurt Waldheim erhielt Finanzminister Hannes Androsch dafür im Rahmen eines international beachteten Festakts einen Schilling. Zu diesem symbolischen Mietpreis wurde das VIC den Vereinten Nationen für 99 Jahre überlassen. Der Komplex der Wiener UNO-City wurde am 1. Jänner 1980 als dritter Standort des UNO-Sekretariats nach New York und Genf in Betrieb genommen. Nairobi ist mittlerweile der vierte offizielle UNO-Amtssitz.

Die Vereinten Nationen

Die Vereinten Nationen sind ein zwischenstaatlicher Zusammenschluss fast aller Staaten der Erde. Die wichtigsten Aufgaben der UNO sind die Sicherung des Weltfriedens, die Einhaltung des Völkerrechts, der Schutz der Menschenrechte und die Förderung der internationalen Zusammenarbeit.

Baukosten aufgeteilt

Der Bund und die Stadt Wien stellten 1967 das Gelände am linken Donau-Ufer für die Errichtung der UNO-City zur Verfügung. Für die Gestaltung des Gebäudekomplexes wurde ein internationaler Wettbewerb ausgeschrieben, an dem sich Architekten aus der ganzen Welt beteiligten, 288 Entwürfe wurden eingesandt. Der Auftrag wurde schließlich an den österreichischen Architekten Johann Staber vergeben. Sein Entwurf sah eine Anlage von sechs Bürotürmen mit der markanten Grundrissform eines Ypsilons vor.

Die Gebäude sind in Paaren um ein zentrales, rundes Konferenzgebäude so angeordnet, dass sie einander so wenig wie möglich beschatten. Die Bauarbeiten für Stabers Projekt im 22. Gemeindebezirk dauerten von 1973 bis 1979. Die Baukosten von über acht Milliarden Schilling (rund 640 Mio. Euro) wurden zu 65 Prozent vom Bund und zu 35 Prozent von der Stadt Wien getragen.

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