ESC 2015: Hotels fast ausgebucht

Der Song Contest 2015 ist in Wien angekommen - jedenfalls in den Beherbergungsbetrieben. In zahlreichen Hotels kann man bereits jetzt nicht mehr für das ESC-Wochenende im Mai reservieren. Zumindest Onlinebuchungen enden oft erfolglos.

Wer versucht, für die Nacht vom 23. auf den 24. Mai 2015 ein Bett zu ergattern, erhält manchmal jetzt bereits Rückmeldungen wie diese: „Leider sind zum gewünschten Termin keine Zimmer verfügbar.“ Betroffen sind so gut wie alle Kategorien, von Luxus über Business bis hin zu Design und Boutique. Fix gebucht sind die Räumlichkeiten jedoch oft noch nicht - sondern vorerst einmal geblockt.

Conchita Wurst bei Pressekonferenz am Flughafen Wien-Schwechat

ORF/Milenko Badzic

Die diesjährige Song Contest-Siegerin Conchita Wurst

Zimmer größtenteils bereits geblockt

Alleine der Wien-Tourismus hat rund 5.700 Zimmer für den betreffenden Zeitraum reserviert. Es handelt sich dabei um das offizielle Kontingent - also jenen Platz, der für die Länderdelegationen, die European Broadcasting Union (EBU) oder die anreisenden Medienvertreter benötigt wird. Wer wo nächtigt, ist dabei noch nicht fixiert. Die Contest-Proponenten können aus diesem Pool auswählen.

Allerdings haben auch Hotels selbst Vorsorge getroffen: „Bei jeder Großveranstaltung nimmt man sofort Kapazitäten vom Markt“, erklärte die Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung, Michaela Reitterer, dass zumindest Online-Buchungen mitunter nicht mehr möglich sind.

Das gilt auch für ihren eigenen Betrieb, das Boutiquehotel Stadthalle Wien, das sich allein aufgrund der Lage und des Namens als ziemlich logische Wahl für ESC-Besucher anbietet. Derzeit gibt es dort für die Finalnacht keine Schlafgelegenheit mehr - zumindest wenn man es über eine Buchungsplattform probiert.

Song Contest mitten in der Hochsaison

Oft werde dort nichts mehr angeboten, weil man im Fall einer Buchung eine Provision an den Portalbetreiber zahlen müsse, erklärte Reitterer. Da man für den Song Contest die Zimmer auch ohne Probleme direkt vergeben könne, werde auf die Vermittlung über eine derartige Plattform verzichtet. Im Hotel Stadthalle sind jedenfalls bereits Zimmer blockiert, weil es schon Anfragen von Delegationen gab, berichtete die Chefin. Doch für Stammgäste würden Zimmer frei gehalten.

Dass der Song Contest die Branche in Wien vor wirklich große Herausforderungen stellt, glaubt Reitterer nicht. Zwar würden natürlich tausende Menschen zu dem Event kommen, aber: „Von den benötigten Kapazitäten her ist es ein mittlerer Ärztekongress.“

Dazu kommt: Der Mai und erst recht das betreffende Wochenende (Pfingsten, Anm.) sind ohnehin absolute Hochsaison, wie auch Reiner Heilmann, der Direktor des Hotel Sacher, versicherte. Auch im Traditionshaus bei der Oper gab es bereits Anfragen in Sachen Song Contest. Dass Zimmer geblockt werden, komme auch bei Kongressen vor und sei eine völlig übliche Vorgangsweise, sagte er: „Der Veranstalter muss ja sicherstellen, dass die Kapazitäten vorhanden sind.“

Eventuell „minimum stay“ im 25hours-Hotel

„Genug Anfragen“ wurden auch in dem in Rathausnähe gelegenen 25hours-Hotel bereits registriert, wie der dortige Sales-Manager Roland Eggenhofer auf APA-Anfrage erklärte. Möglicherweise schlechte Nachrichten könnte es für Reisende geben, die etwa nur die Finalnacht dort verbringen wollen. Denn in der Design-Herberge wird überlegt, nur Buchungen mit „minimum stay“ zu ermöglichen. Angedacht wird ein Mindestaufenthalt vom 19. bis 24. Mai.

Im jüngsten Neuzugang in Sachen Luxus, im Park Hyatt, sind bereits rund die Hälfte der mehr als 140 Standardzimmer für die Contest-Zeit reserviert, berichtete Sales-Direktor Roko Palmic. Und er empfiehlt potenziellen Besuchern, möglichst rasch zu handeln. Denn auch die Preise werden steigen, ist er überzeugt.

Erste Anfrage unmittelbar nach Wurst-Sieg

Im Hyatt ist auch der mutmaßliche Rekordhalter in Sachen Schnelligkeit registriert worden, nämlich unmittelbar nach dem Sieg von Conchita Wurst in Kopenhagen am 10. Mai. „Wir hatten schon in der selben Nacht eine Anfrage“, erzählte Palmic. Wobei bekanntlich Wien als Austragungsort damals noch längst nicht fixiert war.

Die Bundeshauptstadt Wien verfügt über rund 440 Hotels mit insgesamt rund 32.000 Zimmern beziehungsweise mehr als 62.000 Betten. Die meisten Häuser - nämlich 170 - sind als Vierstern-Betriebe klassifiziert. 162 Unterkünfte können mit drei Sternen aufwarten, 82 Herbergen dürfen sich mit einem beziehungsweise zwei Sternen schmücken. Die kleinste Kategorie ist gleichzeitig die nobelste: 22 Fünf-Sterne-Hotels sind in Wien zu finden.

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