Internationaler Haftbefehl gegen Wiener Islamisten

Gegen einen 19-jährigen Wiener mit tunesischen Wurzeln ist ein internationaler Haftbefehl ausgestellt worden, wie „Krone“ und „Heute“ berichten. Die Staatsanwaltschaft wollte das nicht bestätigen, der junge Mann findet sich jedoch unter den Interpol-Fahndungsvermerken.

Dem Mann wird die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung (der IS, Islamischer Staat, Anm.) sowie die Anstiftung zur Begehung schwerer Verbrechen vorgeworfen. Der junge Mann soll sich in Nordsyrien befinden und über diverse soziale Netzwerke zur Teilnahme am Heiligen Krieg aufgerufen haben.

Aufruf zur Bekämpfung der Jesiden?

Auf seinen Accounts finden sich laut den Medienberichten Einträge, in denen er „Brüder und Schwestern“ aufruft, den „richtigen Weg“ zu gehen, ihnen die Reise in den Jihad schmackhaft macht und sie zu Straftaten aufruft. „Wenn ihr schon nicht auswandert und kämpft, dann macht es hier. Allah gibt euch die Möglichkeit, den Jihad auch hier zu führen“ - rief der Mann unter seinem Alias „Firas Abdullah II“ zur Bekämpfung der in Österreich lebenden Jesiden auf.

Da seine bisherigen Facebook-Accounts gesperrt wurden, tritt er nun unter dem Namen Firas Abdullah III" auf. Laut „Krone“ (Montagsausgabe) hat er ein Foto gepostet, auf dem sich ein sandfarbenes Granatwerfergeschoß mit zusätzlichen Treibladungen in einer Munitionskiste findet. Darauf stand auf Deutsch zu lesen: „Geschenk vom Islamischen Staat an den Verfassungsschmutz“.

Islamische Glaubensgemeinschaft: „Große Sorge“

Carla Amina Baghajati, Sprecherin der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ), sagte, der junge Mann sei bei ihrer Organisation weder aufgefallen noch bekannt. „Wir verfolgen diese Tendenzen aber mit großer Sorge“.

Eine Möglichkeit dagegen anzugehen biete der Religionsunterricht, in denen man „theologische Argumente gegen die falschen Wege, welche die da gehen, bietet“. Wenn es sich bei aber um Schulabbrecher handle, komme man schwer an sie heran, bestätigte Baghajati. Viele junge Menschen würden sich auch an die IGGiÖ wenden aus Sorge um das Image des Islam: „Sie bitten um Hilfe, sie wollen nicht, dass sie alle in einen Topf geworfen werden“.

Links: