Schlangen und Geckos: Tierhändler aufgeflogen

Ein illegaler Tierhändler, der Reptilien im Internet angeboten hat, ist in Wien-Landstraße aufgeflogen. Der Mann hatte zahlreiche Schlangen und Geckos in Plastikbehältern eingepfercht. Laut „Krone“ wurden ihm 40 Tiere abgenommen.

Nach Angaben der Stadt Wien - an der Aktion waren das Veterinäramt (MA60), die Polizei und Tierschützer beteiligt - wurde der Mann angezeigt. Laut „Krone“ soll es sich um einen italienischen Staatsbürger handeln.

Tiere in Plastikboxen eingepfercht

Der Mann hatte die Tiere illegalerweise auf der Verkaufsplattform willhaben.at angeboten. Tierschützer gaben sich bei ihm als Scheinkäufer aus und kamen dann in die Wohnung, wo die Tiere verkauft werden sollten, in Begleitung der Polizei und MA60. Die Reptilien - 20 Königspythons, ein Dutzend Leopardgeckos, etliche Kornnattern und Kronengeckos - waren in Plastikboxen eingepfercht und mussten dort ausharren, bis sie verkauft wurden, hieß es am Freitag aus dem Büro von Tierschutzstadträtin Ulli Sima (SPÖ).

leopardgecko

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„Ich bin entsetzt, dass sich immer noch tausende Inserate mit Tierangeboten privater Anbieter in Online-Portalen finden, dabei ist dies gesetzlich verboten“, sagte Sima. „Tierfreunden ist oft nicht bewusst, welches Tierleid sie mit Käufen aus dem Internet unterstützen.“ Um gegen illegalen Tierhandel vorzugehen, sollten Verdachtsfälle unter 01/4000-8060 gemeldet werden, rät die Stadträtin. Die Stadt Wien geht allen Meldungen nach.

Kritik an Internetplattformen

„Wir haben schon im Zusammenhang mit dem illegalen Welpenhandel die Erfahrung gemacht, dass Plattformen wie willhaben.at solche Tierquälereien fördern. Leider ist willhaben.at bisher nicht bereit gewesen, auf die lukrativen Privatanzeigen für den Verkauf von Tieren zu verzichten“, sagt Irina Fronescu, Kampagnenmitarbeiterin von „Vier Pfoten“.

Gesetzlich erlaubt ist das Feilbieten von Tieren nur für behördlich gemeldete Züchter und gewerbliche Tierhändler sowie Tierschutzorganisationen. Privaten Anbietern ist es gesetzlich verboten, Tiere im Netz zum Verkauf anzubieten.

Für die Plattformen sind die Inserate rechtlich wasserdicht. Sie müssen nicht kontrollieren, was verkauft wird. Außerdem kassieren die meisten auch keine Provision dafür, weil nur gewerbliche Anbieter für die Inserate zahlen müssen. „Uns ist diese Thematik bekannt. Wir tun hier alles, um den illegalen Anbietern einen Riegel vorzuschieben“, sagt ein Sprecher von Willhaben.at - mehr dazu in Welpenhandel: Stadt für Onlineverbot.