„Das Volkstheater verfällt“: Bitte um Spende
Ohne eine Generalsanierung des desolaten Hauses drohe der Entzug der Betriebsgenehmigung, berichtet die „Presse“ am Samstag. Schon seit Jahren fordert Direktor Michael Schottenberg öffentliche Mittel für die Sanierung ein: Das Dach sei undicht, es tropfe auf die Bühne, Fenster, Bühnenmaschinerie und die Rote Bar müssten renoviert werden, heißt es in dem Bericht. Außerdem sei der Rang baufällig.
APA/Herbert Neubauer
Auch „Honig fürs Volk“ wird verkauft
„Subventionen unterstützen den laufenden Spielbetrieb, nicht jedoch die grundlegende Instandsetzung des Gebäudes. 1889 von Wiener Bürgern ‚für das Volk‘ gegründet, sind jetzt nicht nur die öffentliche Hand und Sponsoren, sondern wir alle gefragt, einen Beitrag zum Erhalt dieses einzigartigen Hauses einzubringen“, heißt es auf der Homepage des Volkstheaters.
Das Theater bittet daher um Spenden auf ein Treuhandkonto des Bundesdenkmalamtes, Erlagscheine liegen an der Tageskasse auf. Geld soll außerdem durch den Verkauf von Taschen (Aufschrift: „Weil es uns gehört“, zehn Euro), den vom Bienenvolk auf dem Dach des Hauses produzierten „Honig fürs Volk“ (ab 3,80 Euro) oder ein Paket aus Karten der besten Kategorie, Fingerfood, Champagner und Namensnennung in Leuchtschrift an der Fassade (1.990 Euro) hereinkommen.
Rund 35 Mio. Euro für Generalsanierung benötigt
Für eine Generalsanierung würden insgesamt 35 Mio. Euro benötigt, wobei das Theater auf eine Beteiligung der Stadt hofft. Zuletzt wurde das Volkstheater Anfang der 1980er-Jahre renoviert. Bauliche Sanierungen müssten Bund und Stadt Wien gemeinsam klären, sagte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) im November 2013.
Die Sanierung des Josefstädter Theaters und der Kammerspiele wurde etwa mit maßgeblicher Hilfe von Fondsmanager und Mäzen Peter Pühringer und der Amisola-Stiftung Karl Wlascheks bewältigt, aber auch mit Fundraising beim Publikum und mit öffentlichen Mitteln. Insgesamt wurden in beide Häuser rund 30 Millionen Euro investiert. Beim Salzburger Haus für Mozart gab es einen Renovierungs-Euro, der auf die Kartenpreise aufgerechnet wurde.