Streit um Arbeiterstrandbad

Jener Verein, der das Wiener Arbeiterstrandbad an der Alten Donau betreibt, will einen Teil des Bades aufgeben. Die Stadt Wien möchte diese Fläche dann für die Allgemeinheit zugänglich machen. Die Kabinenpächter sind wenig erfreut.

Zugang zum Arbeiterstrandbad hat nur, wer über einen Schlüssel verfügt - und dazu muss man eine Kabine gepachtet haben. Generalpächter des Grundstücks ist der traditionsreiche „Arbeiter Schwimm Verein“. Das Bad ist über 100 Jahre alt und auch wenn man den Anlagen ihr Alter ansieht, sind die Badegäste froh, hier eine Kabine zu haben.

Kabinen bis Mitte September noch benutzbar

„Ich habe eine Doppelkabine und zahle für die Saison für zwei Personen 395 Euro“, sagt Kabinenpächter Willi Zeger gegenüber „Wien heute“. Die Auslastung sei viel geringer, als daneben im Strandbad Alte Donau. „Da gehen sie ja über, da sitzen sie in Fünferreihen“, sagt Christine Zeger.

Bis Mitte September können die Pächter noch die Kabinen benutzen, dann soll Schluss sein. Die Kabinentrakte müssen weg, die Erhaltung sei zu teuer, heißt es vom Verein. Man werde deshalb rund 20 Prozent der Fläche aufgeben und damit auch die Kabinen.

Stadt plant öffentliche Liegewiese

Die Pächter sind alarmiert: „Es werden die Kabinen abgerissen, das heißt, es können auch alte Leute hier nicht mehr sein, weil sie ihre Habseligkeiten nicht mehr unterstellen können“, sagt Kabinenpächterin Renate Steinmann. Die Kabinenpächter wollen, dass das Bad künftig zum „Strandbad Alte Donau“ dazu gehören soll. Eine Forderung, die auch von der FPÖ unterstützt wird.

TV-Hinweis: Wien heute hat mit Betroffenen gesprochen. Den Beitrag sehen Sie am Donnerstag um 19.00 Uhr in ORF2 und danach in der ORF-TVthek.

Von der für Gewässer zuständigen MA 45 heißt es aber: man plane hier ab nächsten Sommer eine öffentliche Liegewiese mit Zugang zur Alten Donau. Der Verein verspricht, auf der ihm verbleibenden Badefläche - rund 80.000 Quadratmeter - den Pächtern Ersatzkabinen anbieten zu wollen.

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