Bis 2018: „Flaniermeilen“ werden konkreter

Im Vorjahr hat die Fußgängerbeauftragte der Stadt für heuer „Flaniermeilen“ angekündigt. Jetzt sieht ein rot-grüner Entwurf vor, dass es bis 2018 zwei dieser „Fußgänger-Highways“ geben soll. Dort soll Fußgängern quasi der rote Teppich ausgerollt werden.

Das Vorbild sind die „City Walks“ in London, berichtet der „Kurier“. Flaniermeilen sind „Routen durch die Stadt, die auf die wichtigsten Teilnehmer des Verkehrs ausgerichtet sind, auf die Fußgängerinnen und Fußgänger“, sagt der Gemeinderat der Grünen, Christoph Chorherr gegenüber „Wien heute“.

Ursprünglich sollten schon heuer Flaniermeilen zur Verfügung stehen, wie die Fußgängerbeauftragte Petra Jens im Vorjahr ankündigte - mehr dazu in Vorarbeiten für Fußgänger-„Highways“. Jetzt steht fest, dass bis 2018 zwei dieser Routen durch die Stadt entstehen soll, eine vom Reumannplatz über die Stadt zum WU-Campus im zweiten Bezirk, die zweite vom Kutschkermarkt in Währing bis zum Naschmarkt.

Parkplätze werden wegfallen

Auf diesen Routen soll den Fußgängern mehr Platz geboten werden. Die Gehsteige sollen mindestens zwei Meter breit sein, außerdem wird es ein Leitsystem geben, das auf öffentliche Plätze, Öffi-Stationen oder Sehenswürdigkeiten hinweisen soll. Dadurch sollen auch Touristinnen und Touristen davon profitieren.

Die Bedingungen für Fußgänger sollen auf diesen Routen schrittweise verbessert werden. Die Bauarbeiten sollen an andere Arbeiten gekoppelt werden, „etwa, wenn ein Kanal hergerichtet wird, die Fernwärme kommt oder der Straßenbelag repariert wird“, sagt Chorherr. „In Einzelfällen“ müssen dafür auch Parkplätze geopfert werden, räumt Chorherr ein. „Das ist aber nicht eine Anti-Autofahrer- sondern eine Pro-Fußgänger-Maßnahme.“ Dort, wo besonders viele Parkplätze wegfallen, sollen Sammelgaragen gebaut werden, sagt Chorherr.

Kritik von der ÖVP

Über Details werde man noch mit den Bezirken diskutierten. Eine Kostenschätzung liege noch nicht vor. Bis 2025 sollen fünf weitere Flaniermeilen folgen, heißt es in dem Konzept. Die ÖVP Wien kritisiert in einer Aussendung, dass für die Flaniermeilen „eine hohe Anzahl an Stellplätzen geopfert werden muss“. Rot-Grün sei offenbar jedes Mittel recht, um die angestrebte Halbierung des Autoverkehrs bis 2030 durchzusetzen, so die ÖVP.

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