Fernwärme teurer: 250.000 Haushalte betroffen

Rechtzeitig vor Beginn der Heizsaison erhöht die Fernwärme Wien am Montag die Preise um neun Prozent. Rund 250.000 Wiener Haushalte sind betroffen. Begründet wird die Erhöhung mit hohen Kosten bei den Gaskraftwerken.

Auch wenn der Rohölpreis seit Wochen sinkt, kämpfen die Energieversorger nach wie vor mit hohen Einkaufspreisen. Strom und Fernwärme aus Gas sind immer noch zu teuer in der Herstellung, die energiewirtschaftliche Situation in Europa und die angespannte Lage von Gaskraftwerksbetreibern verschärfen die Situation. Die Folge sind Verluste für die Wien Energie.

Verluste im Ausland sollen hingegen nicht der Grund sein. „Wir haben unsere Windparkprojekte im Ausland im Vorjahr gewinnbringend verkauft. Wir haben also Gewinne im Ausland gemacht“, so Wien-Energie-Sprecher Christian Ammer gegenüber wien.ORF.at.

250.000 von 340.000 Kunden betroffen

Durch den höheren Fernwärmepreis kommt jetzt aber mehr Geld in die Kasse. Fast 250.000 Haushalte sind von der Erhöhung betroffen. Sie zahlen ab September im Durchschnitt für eine 70 Quadratmeter große Wohnung um fünf Euro pro Monat mehr.

„In Wien hat Fernwärme einen Anteil von 36 Prozent am Raumwärmemarkt. Das sind in Summe 340.000 Wohnungen, aber nur 250.000 werden direkt von Wien Energie beliefert und verrechnet“, so Ammer. „Die übrigen Kunden haben ebenfalls Fernwärme, aber die Verrechnung erfolgt über den Hauseigentümer, der Hausverwaltung oder auch den Immobilienträger. Sie sind also nicht direkt durch die Erhöhung der Wien Energie betroffen“, so Ammer.

Strom wird ab Oktober billiger

Beim städtischen Energieversorger will man aber auch festhalten, dass man trotz Erhöhung günstiger sei, als wenn man selbst etwa über eine Gasetagenheizung für Wärme sorgt. Und man verweist auf den Strompreis - der soll nun auch bei der Wien Energie Anfang Oktober gesenkt werden. Hier soll ein Durchschnittshaushalt dann drei Euro pro Monat sparen - mehr dazu in Heizen und Warmwasser werden teurer.

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