Schulen: Umgang mit Geld auf Lehrplan?

In den Schulen lernen Kinder und Jugendliche zu wenig über den Umgang mit Geld. Das sagt Alexander Maly, Leiter der Wiener Schuldnerberatung. Eine bessere Vermittlung von Wissen über die Wirtschaft würde viele vor der Schuldenfalle bewahren.

Viele junge Erwachsene würden sich nicht hoffnungslos verschulden, wenn sie vom Elternhaus - und von der Schule besser auf den Umgang mit Geld vorbereitet werden, sagt Schuldnerberater Maly. „Die wirkliche Katastrophe beginnt oft mit der Volljährigkeit, wo auch viele Anbieter am Markt sind, die diese Unwissenheit ausnützen.“

Kreditkarte auf Computer Tastatur

Fotolia/Tom Hanisch

Durch Kreditkarten tappen viele Wiener in der Schuldenfalle

Kinder sollen für Geldthemen sensibilisiert werden

Autos, Smartphone, Kleidung - aus der Konsumlaune per Kredit wird ein Schuldenberg, der mit den Jahren wächst. Jeder zweite seiner Klienten hat nur die Pflichtschule absolviert und weiß zu wenig Bescheid, sagt Maly. „Wenn ich nicht von Anfang an weiß, was eigentlich Kredit oder Teilzahlung bedeutet, dann kann ich nicht berechnen, was ein Null-Euro-Smartphone wirklich kostet.“

In den Lehrplänen sollten diese Themen stärker verankert werden, fordert Maly. Das Bildungsministerium sagt dazu, es gibt bereits ein Unterrichtsprinzip Wirtschaftsbildung - der Erlass zur genauen Umsetzung fehlt jedoch noch. Dieser soll noch im Lauf dieses Schuljahres fertig werden. Aber auch das Elternhaus habe beim Thema Geld eine große Verantwortung, heißt es vom Ministerium.

Wirtschafts- und Verbraucherbildung ist eines von zwölf Unterrichtsprinzipien an Österreichs Schulen - wie etwa die Politische Bildung oder Verkehrserziehung. Maly erwartet sich „eine Erziehung im Umgang mit Geld, die in den Lehrplänen wesentlich verbindlicher festgehalten wird, ähnlich wie die Verkehrserziehung.“ Für Themen wie Kredit, Ratenzahlung oder scheinbare Gratis-Angebote sollten Kinder schon früh sensibilisiert werden, sagt Maly.

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