Grätzl setzen auf ungewöhnliche Projekte

Egal ob im 15. oder im 5. Bezirk, immer mehr Grätzl in Wien setzen auf ungewöhnliche Projekte, um auf sich aufmerksam zu machen und Leben in die Straßen zu bringen. Die besten Ideen werden jetzt mit neuen Förderungen belohnt. Vorbild ist die Reindorfgasse.

In vielen Wiener Grätzln stehen Geschäftslokale leer oder haben Geschäftsleute mit mangelndem Umsatz zu kämpfen. Die Stadt vergibt jetzt über die Wirtschaftsagentur 400.000 Euro an Fördergeld für Initiativen, die ihr Grätzl aufwerten und beleben wollen. Im ersten Jahr wurden 18 Projekte eingereicht, als Sieger ging das Projekt „einfach15“ der IG Kaufleute Reindorfgasse im 15. Bezirk hervor.

Die Gasse ist der Motor für die Aufwertung eines Grätzls, das zuletzt nicht immer positiv in den Schlagzeilen war, etwa mit den Gerüchten rund um die Schließung des Schwendermarkts - mehr dazu in Aus für den Schwendermarkt? und in Wien 15: „Schmuddelkind“ hübscht sich auf. In der Reindorfgasse haben sich bereits Künstler und Unternehmer angesiedelt. Jetzt sollen weitere leerstehende Geschäftslokale reaktiviert werden.

Karte 15. Bezirk

einfach15

„Wir leben Vielfalt. Ein lebendiger Stadtteil setzt sich aus vielen Faktoren zusammen, dabei geht es immer darum, Menschen zusammen zu bringen um eine nachhaltige Entwicklung zu erzielen. Wir arbeitet gemeinsam an einer bunten Nachbarschaft“, so Kurt Tanner von der Initiative „einfach15“. Ein wichtiger Bestandteil des Konzepts ist auch die umfassende Information der Anrainerinnen und Anrainer - die Website einfach15.wien ist bereits online. Das Projekt wird mit 90.000 Euro in den nächsten drei Jahren gefördert.

„Es können unterschiedliche Akteure das Projekt tragen, das können Unternehmen, Sozial- oder Kultureinrichtungen oder Geschäftsstraßenvereine sein. Damit haben wir das Projekt auf viel breitere Beine gestellt, als das vorher der Fall war“, sagt Gerhard Hirczi von der Wirtschaftsagentur.

Einkaufslieferung elektrisch

Auch andere Projekte wollen ihr Grätzl beleben. In Margareten setzt der „Verein der Kaufleute in Nikolsdorf und Alt-Margareten“ auf E-Bikes. Kundinnen und Kunden sollen künftig ihre Einkäufe per Elektrodrahtesel gratis nach Hause geliefert bekommen. die Kaufleute in der Lerchenfelderstraße wollen speziell Touristen in ihr Grätzl locken. Dabei setzt man auf eine intensive Zusammenarbeit mit Hotels, Tourismusverband, Museen aber auch mit der Stadtplanung. Geplant ist etwa eine eigene App.

Der Verein „Schaufenster Meidling“ erarbeitet eine Onlineplattform, auf der die Leistungen der Unternehmen im Bezirk abgerufen,und Produkte bestellt werden können. Geplant ist, dass die Produkte noch am selben Tag zugestellt werden, umweltschonend mit einem E-Lkw.

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