Deserteursdenkmal: Enthüllung am 24. Oktober
Der Festakt wird um 11.00 Uhr beginnen, als Festrednerin ist die Autorin Kathrin Röggla vorgesehen, bestätigte Martina Taig, Geschäftsführerin von Kunst im öffentlichen Raum (KÖR), einen „Kurier“-Bericht am Donnerstag.
Seit 2009 sind Wehrmachtsdeserteure als Opfer der nationalsozialistischen Militärjustiz anerkannt, das Mahnmal soll sie nun würdigen. Die rot-grüne Stadtregierung hat sich 2010 in ihrem Koalitionspakt zur Errichtung eines derartigen Denkmals verpflichtet. Heuer im Frühjahr erfolgte der Baustart, für die Projektabwicklung ist der KÖR verantwortlich - mehr dazu in Deserteursdenkmal: Bau nach Ostern.

APA/Herbert Neubauer
Entwurf des Deserteursdenkmals, noch ohne blaue Farbe
Lange Diskussionen vor Standortentscheidung
Vor dem Bau gab es ein monatelanges Tauziehen um die Standortentscheidung. Das nicht unumstrittene Denkmal wurde von der FPÖ abgelehnt. Im Herbst 2012 fiel die Wahl dann auf den Ballhausplatz - mehr dazu in Deserteursdenkmal auf Ballhausplatz.
Das Mahnmal des Künstlers Olaf Nicolai besteht aus einer begehbaren dreistufigen Treppenskulptur in blauem Grundton, die ein rund zehn mal neun Meter großes liegendes X darstellt - mehr dazu in Deserteursdenkmal wird blaue Treppenskulptur. Das X ist laut Projektbeschreibung einerseits ein „Zeichen der Anonymisierung, der der Einzelne unterworfen ist und die ihn zum Zeichen in einer Liste, zum X in einer Akte werden lässt“, andererseits auch „ein Statement selbstbewusster Setzung - man denke an die Namenswahl Malcolm X“.
In die Oberfläche wird eine Inschrift eingelassen, die lediglich aus den Worten „all“ und „alone“ besteht und ein Gedicht des schottischen Lyrikers Ian Hamilton Finlay zitiert. Damit soll auf den Widerstand des Einzelnen gegen die Masse verwiesen werden. 220.000 Euro wurden budgetiert.
Links:
- Neues Denkmal auf Heldenplatz geplant (wien.ORF.at; 5.9.2014)
- Kunst im öffentlichen Raum (Kör)