Straßenstrich: „Arbeitszeiten“ wirken

Im Sommer hat es massive Beschwerden von Anrainern gegen den Straßenstrich im Industriegebiet Strebersdorf gegebn. Seit 1. September dürfen Prostituierte daher erst ab Einbruch der Dunkelheit ihre Dienste anbieten. Seither beruhigte sich laut Polizei die Lage.

Je nach Jahreszeit ist die Straßenprostitution in Strebersdorf zu unterschiedlichen Zeiten untersagt. Erst wenn es dunkel wird, dürfen die Frauen am Straßenrand ihre Dienste anbieten. Viele Probleme, über die sich Anrainer und Beschäftigte beschwert hatten, seien am Tag aufgetreten, hieß es vom Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) - mehr dazu in Floridsdorf: Neue „Arbeitszeiten“ am Strich.

Drei bis sechs Frauen in der Nacht

Die neuen Zeiten gelten seit 1. September, auch die Polizei ist verstärkt in der Gegend präsent. Die Folge: Tagsüber stehen keine Frauen mehr auf der Straße, sagt Wolfgang Langer von der Wiener Polizei. Die Frauen würden sich an die Zeiten halten. In der Nacht stehen jetzt drei bis sechs Frauen in Strebersdorf, sagt Langer. Die Regelung habe sich bewährt, auch weil die Frauen darüber informiert gewesen seien und darauf eingestellt hätten. Zu Anfangszeiten hätten sich etwa zehn Frauen in Strebersdorf Freiern angeboten, sagt Langer.

Straßenstrich in Floridsdorf

WIFF

Tagsüber sind die Frauen nicht mehr da

Auch der Bezirksvorsteher ist zufrieden. „Kurzfristig war das die beste Lösung“, sagt Georg Papai. Auch die Rückmeldungen aus der Bevölkerung und den Betrieben seien positiv. Es gebe noch ein paar Probleme, etwa die Sauberkeit, die noch gelöst werden sollen.

Hans-Jörg Schimanek von der Liste „Wir für Floridsdorf“ (WIFF) sieht die Entwicklung nicht ganz so positiv. Die Anrainer seien vor allem wegen der Verschmutzung sehr verärgert, es gebe ständig Beschwerden. „Es kann nicht sein, dass jeden Tag in der Früh ein Sonderkommando der MA 48 dort vorbeikommen muss“, sagt Schimanek. WIFF fordert weiter eine Sperrzone und hat dafür nach eigenen Angaben mehr als 5.000 Unterschriften gesammelt.

Höchstens 25 Frauen in ganz Wien

Überhaupt dürfte der Straßenstrich in den letzten Monaten in Wien kleiner geworden sein. „Derzeit stehen in Wien täglich 20 bis 25 Frauen“, sagt Langer. Das sei viel weniger als früher. „Wir haben wenig Anzeigen in diesem Bereich, die Frauen sind auch alle angemeldet.“

Hin und wieder gebe es noch Aufgriffe illegaler Prostituierter im Stuwerviertel, in anderen Gegenden aber nicht. In Auhof gibt es mittlerweile keinen Straßenstrich mehr, seit dort auf dem Gelände ein Schranken installiert wurde. Einige der Frauen seien auf die Brunner Straße oder nach Strebersdorf ausgewichen, sagt Langer.

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