Allianz-Stadion: Keine Einsprüche

„Durchwegs positiv“ ist für Rapid die Bauverhandlung für das neue Allianz-Stadion verlaufen, es habe keine Einsprüche der Anrainer gegeben. Diese hatten im Vorfeld der Verhandlung Kritik geübt. Die Abrissparty im Hanappi-Stadion steigt am 4. Oktober.

„Wir können unseren ambitionierten Zeitplan einhalten und blicken dem noch ausstehenden Termin im Bezirksbauausschuss Anfang November zuversichtlich entgegen“, wurde Rapid-Präsident Michael Krammer am Freitag in einer Aussendung nach der Bauverhandlung bei der MA37 zitiert. Die offizielle Baugenehmigung ist noch ausständig, maßgeblich dafür ist die Sitzung des Bezirksausschusses am 5. November.

Laut Projektleiter Harald Gartler gab es bei der über zwei Stunden dauernden Bauverhandlung am Freitag keine Einsprüche der Anrainer. Diese haben daher laut Club-Jurist Nikolaus Rosenauer auch keine Rechtsmittel mehr gegen den Bau. Wegen des Neubaus des Allianz-Stadions muss keine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgenommen werden. Einen entsprechenden Bescheid hatte die Wiener Landesregierung bereits beschlossen.

Bildershow: Das geplante Allianz-Stadion

Abrissparty am 4. Oktober

Damit bleibt der bisherige Zeitplan für das Projekt bestehen. Die Arena soll in der Zeit von Mitte Februar 2015 bis Ende Juni 2016 errichtet werden. Demnach würde Rapid wie ursprünglich prognostiziert mit Saisonbeginn 2016/17 wieder in Wien-Hütteldorf spielen.

Am 4. Oktober findet im Hanappi-Stadion eine „Abrissparty“ statt. An diesem Tag können Fans Stadionsessel und Rasenstücke des Hanappi-Stadions kaufen oder sich sogar per Presslufthammer ihren persönlichen Brocken aus der Mauer der Arena stemmen. Am 6. Oktober beginnen dann die professionellen - und bereits genehmigten - Abrissarbeiten des ehemaligen Weststadions, die bis zu dreieinhalb Monate dauern dürften.

Das „Sankt Hanappi“-Inventar wurde teilweise schon am Dienstag verkauft und brachte insgesamt rund 35.000 Euro für den Rapid-Nachwuchs - mehr dazu in Rapid verkaufte Inventar (wien.ORF.at; 22.9.2014).

Lärmbelästigung wird befürchtet

Anrainer, die mehr als 20 Meter von der neuen Sportstätte entfernt wohnen, waren bei der Bauverhandlung nicht geladen. Gesetzlich ist das laut MA37 zwar in Ordnung, doch es sorgte für Unmut unter den Anrainern. Viele fühlten sich nicht gehört, befürchtet wurden unter anderem zusätzliche Lärmbelastung während der Bauarbeiten und zusätzliche Besuchermassen. Die Kritik wurde auch bei Info-Veranstaltungen im Juli vorgebracht - mehr dazu in Allianz-Stadion: „Warum nicht in der Seestadt?“ (wien.ORF.at; 14.7.2014).

Der Mieterbeirat des Hugo-Breitner-Hofs in Hütteldorf hat im Vorfeld der Bauverhandlung einen Forderungskatalog präsentiert. Darin wird unter anderem ein Stadion ausschließlich mit Sitzplätzen gefordert, die Gastronomie soll im Inneren des Stadions konzentriert werden. Geht es nach dem Mieterbeirat, dann sollen nach 20.00 Uhr keine Veranstaltungen im Stadion beginnen dürfen. Ausnahmen für internationale Bewerbe wie die Europa League wären jedoch akzeptabel.

Laut Rapid hat es zuletzt ein Treffen mit direkten Anrainern gegeben, Bewohner von rund 60 Haushalten waren dabei. Rapid-Präsident Krammer kündigte Bemühungen für verstärkte Integration des SK Rapid in Hütteldorf an: "Dazu gehört es, die Anliegen der Anrainer zu hören und durch den Bau des Allianz Stadions entstehende Probleme bestmöglich zu lösen.“

20 Millionen Euro Subvention

Von Seiten der Stadt ist das Projekt jedenfalls gewünscht. Schließlich erhält Rapid für den Stadionbau eine Subvention von 20 Millionen Euro. Auch eine Bürgerpetition, die den Neubau in Hütteldorf unterstützt, wurde ins Leben gerufen. Insgesamt soll das neue Stadion 53 Millionen Euro kosten - mehr dazu in Stadt zahlt Rapid 26,4 Millionen Euro (wien.ORF.at; 25.6.2014).

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