Bereits 200 Flüchtlinge in Erdberg

Nachdem Wien zusätzliche Flüchtlinge aufnimmt, bemerkt die Caritas nun einen Anstieg der Solidarität mit den Flüchtlingen. Es gingen Dutzende Hilfsangebote pro Tag ein, heißt es. Im Quartier in Erdberg sind bisher 200 Menschen angekommen.

Am Montagabend sind die ersten Flüchtlinge aus Traiskirchen in der ehemaligen Zollwachschule in Erdberg eingetroffen. Am Mittwochabend waren laut einem Innenministeriumssprecher bereits „rund 200 Flüchtlinge“ in der Unterkunft in Erdberg untergebracht. „Bis Ende der Woche sollen es dann 350 sein“, so der Sprecher. 250 weitere werden ab kommender Woche in einem Gebäude der alten Wirtschaftsuniversität in Alsergrund untergebracht - mehr dazu in Erste Flüchtlinge in Erdberg eingetroffen.

Bilderstrecke: Übergangsquartier für Flüchtlinge in Wien-Erdberg

Caritas bittet um Geld- und Zeitspenden

„Wir merken, dass es eine große Solidarität der Wienerinnen und Wiener gibt. Jene, die oft aufschreien und gegen Flüchtlinge hetzen, sind oft sehr laut. Die Solidarität geschieht oft im Stillen und wird deshalb oft nicht so wahrgenommen“, sagt Caritas-Wien-Generalsekretär Klaus Schwertner gegenüber dem ORF Wien.

"In den letzten Tagen melden sich vermehrt Menschen, die sagen sie wollen gerne Flüchtlingen helfen und aktiv etwas tun. Das sind jeden Tag einige Dutzend, sagt Schwertner. Den Anstieg erklärt Schwertner so: „Das Thema bewegt die Menschen, weil es aktuell in den Nachrichten zu hören ist - nicht zuletzt mit den beiden geschaffenen Quartieren in Wien“.

„Wir bitten derzeit um Geld-, aber auch um Zeitspenden“, sagt Schwertner. So werden etwa Menschen für Deutschnachhilfe und für die Kinderbetreuung gesucht. Aktuell sind in Unterkünften der Caritas Wien 780 Flüchtlinge untergebracht, rund 100 von ihnen sind, minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge. Daneben betreut die Caritas im Gebiet der Erzdiözese noch 1.400 Flüchtlinge mobil, die etwa in Gasthäusern wohnen.

Häupl über Bundesländer verärgert

Vergangene Woche hatte sich Wien einverstanden erklärt, zusätzliche Flüchtlinge befristet auf vier Monate aufzunehmen. Dafür wurden Qaurtiere in Erdberg und der alten Wirtschaftsuniversität am Alsergrund geschaffen - mehr dazu in Asyl: Zusätzliche Plätze in Erdberg und alter WU. Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) zeigte sich Anfang der Woche über die anderen Bundesländer verärgert: „Wir Wiener sind nicht die Deppen der Nation.“ Die Unterbringungsquote erfüllen derzeit weiterhin nur Niederösterreich und Wien. Wien versorgt derzeit mehr als 7.000 Flüchtlinge - mehr dazu in Häupl zu Asyl: „Nicht die Deppen der Nation“.

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