Tausende Fans stürmen „Abrissparty“

Stadionsessel, Rasenziegel, Mauerbrocken oder Teile des Tornetzes: Rapid-Fans haben am Samstag die „Abrissparty im Gerhard-Hanappi-Stadion“ gestürmt, um sich noch vor Beginn des Neubaus ein „Stück alte Heimat“ zu sichern.

Stadionsprecher und Rapid-Clubserviceleiter Andy Marek begrüßte die Besucher: „Der letzte Tag im Hanappi-Stadion und die Überschrift sollte heißen: Lasst es euch gut gehen!“, rief er ins Mikrofon. Allein am Vormittag schätzten die Veranstalter die Zahl der Besucher auf 10.000, insgesamt werde man im Laufe des Tages „schon an die Kapazitätsgrenzen des Stadions“ (rund 17.500 Plätze) kommen.

Fotos von der Abrissparty:

Stück Rasen um fünf Euro

Rund 80 Freiwillige von Fanclubs halfen beim Abbau der Sessel. Die wurden um 19,77 Euro angeboten, wobei der Preis auf das Stadion-Eröffnungsjahr 1977 verweist, ein Stück vom Rasen war hingegen schon um fünf Euro zu haben. Im Internet werden die Stadionsessel bereits mit einer eigens gebauten Haltevorrichtung aus Stahl zum Verkauf angeboten.

Video von der Abrissparty:

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Emotionaler Tag für Rapid-Fans

„Einen Sessel für den Garten und einen fürs Kinderzimmer“, wünscht sich ein Besucher, ein anderer will „ein schönes Stückl“ von der bunten Mauer vom Westblock. Wer das letzte Erinnerungsfoto geschossen hat, erholt sich im Biergarten auf der Rasenfläche, während rundherum auf den Tribünen geschraubt, gehämmert, gestemmt und gegraben wird. Dem Abriss begegnen die Fans mit gemischten Gefühlen: „Das ist schon ein sehr emotionaler Tag“, sagt ein Besucher, die Vorfreude auf das neue Stadion sei aber groß.

TV-Hinweis:

Einen Beitrag zur „Abrissparty“ sehen Sie um 19.00 Uhr in „Wien heute“ und danach in der TVthek.

Am Nachmittag machte die Mannschaft selbst auf dem Weg nach Ried einen Stopp im Stadion, um auf der Südtribüne Platz zu nehmen. Rapid-Vereinsmitglieder durften sich dann zwecks Fotoshooting rund um die Spieler formieren. Das Bild soll später unter anderem als Poster im Fanshop angeboten werden. Nach dem „Familienfoto“ wird ein Bagger rollen und symbolisch die ersten Steinbrocken zermalmen.

Bildershow: Das geplante „Allianz-Stadion“

Rapid weicht in den Prater aus

Die Kampfmannschaft von Rapid ist schon länger aus Wien-Hütteldorf ausgezogen. Anfang Juli wurde mit einem Freundschaftsmatch gegen Celtic Glasgow der Schlussstrich gezogen. Der Nachfolgebau wird sich „Allianz-Stadion“ nennen und soll von Mitte Februar 2015 bis Ende Juni 2016 errichtet werden. Bis dahin muss die Mannschaft in das große Ernst-Happel-Stadion im Prater ausweichen. Mit Saisonbeginn 2016/17 soll Rapid wieder in Hütteldorf spielen.

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