Angewandte bekommt neuen Standort

Die Wiener Angewandte wächst doch noch: Nach dem Aus für den Erweiterungsbau erhält die Universität für angewandte Kunst in der Vorderen Zollamtsstraße einen zusätzlichen Standort. Der desolate Schwanzer-Trakt im Hauptgebäude wird saniert.

Mit der Anmietung des Gebäudes in der Vorderen Zollamtsstraße von der Bundesimmobiliengesellschaft gewinne man 8.840 Quadratmeter Nutzfläche in Gehweite für Unterrichts- und Forschungsprojekträume sowie ein Veranstaltungszentrum, so Thomas Jakoubek, Vorsitzender des Universitätsbeirats, bei einer Pressekonferenz am Montag. Bis Ende 2017 sollen die Räume bezugsfertig und zudem der desolate Schwanzer-Trakt im Hauptgebäude am Oskar-Kokoschka-Platz saniert sein, kündigte Rektor Gerald Bast an.

Angewandte vom Stubenring aus

CC BY SA 3.0 - Maclemo (Wikipedia)

Kein Zubau für die Angewandte, dafür ein Zusatz-Standort

Raumbedarf für nächste Jahre gedeckt

Die akute Raumproblematik war in den vergangenen Jahren „die beherrschende Thematik“, so Bast, „aber letztlich ist alles gut geworden“. 2013 war bei der traditionellen Jahrespressekonferenz noch vom frustrierenden politischen Tauziehen bezüglich der Baufreigabe einen 10.000-Quadratmeter-Zubau die Rede - mehr dazu in Angewandte bekommt keinen Zubau.

Sämtliche Standorte mit einberechnet, stehen der Angewandten dann rund 34.000 Quadratmeter zur Verfügung, „was für die nächsten Jahre reichen wird“, wie Jakoubek erklärte. Zwar habe sich die Zahl der Bewerbungen laut Bast seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt (von 946 auf 2.032), die Zahl der zugelassenen Studenten wachse aber nur mäßig. 1.637 Studenten sind aktuell eingeschrieben, im Jahr 2000/01 waren es 1.200.

Bauarbeiten ab Frühjahr 2016

Mit geplanten Ausgaben von insgesamt 27 Millionen Euro spare man auch der Republik einiges, hatten sich die Kosten des Erweiterungsbaus doch innerhalb eines Jahres auf mehr als 100 Mio. Euro verdoppelt. „Damit leisten auch wir einen Beitrag“, so Jakoubek, der voller Lobes für Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) war. Die nunmehrige Entscheidung „haben wir ihm zu verdanken“. Ab Frühjahr nächsten Jahres soll mit der Planung, im Frühjahr 2016 mit den Bauarbeiten begonnen werden. „Und rechtzeitig zu den 150-Jahr-Feierlichkeiten der Universität ist alles fertig“, so Bast.

Auch das Studienangebot wird ausgebaut. Zu den sieben neuen Professoren zählen auch Henning Bohl (Malerei), US-Architekturtheoretiker Sanford Kwinter (Theorie der Architektur), Paul Petritsch (Landschaftskunst), Helmut Draxler (Kunsttheorie) und mit Mode-Professor Hussein Chalayan „einer der ganz Großen der internationalen Modeszene“. Für Herbst 2015 wurde der Start eines künstlerischen Doktoratsstudiums angekündigt - laut Bast „etwas, das in ganz Europa Standard wird“.

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