300 IS-Gegner blockierten Wiener Ring

Rund 300 Menschen haben Montagabend in Wien gegen die IS-Angriffe auf die nordsyrische Grenzstadt Kobane und für mehr Solidarität mit den Kurden demonstriert. Auslöser war ein Protestaufruf auf Twitter, der Verkehr auf dem Ring kam teilweise zum Stillstand.

Die etwa 300 Demonstranten versammelten sich am Abend gegen 21.00 Uhr vor dem Parlament und demonstrierten für die Unterstützung der Kurden in der nordsyrischen Grenzstadt Kobane und „gegen die Untätigkeit des Westens“. „STOP ISIS - FREE KOBANE“ war laut Polizei auf Plakaten zu lesen. Zeitweise blockierten die Demonstranten die Ringstraße.

Spontankundgebung in mehreren Städten

Auslöser der nicht angemeldeten Versammlung war ein Aufruf auf Twitter, dem Kurden in mehreren europäischen Städten folgten. Auch in Bregenz, Innsbruck und Graz sind am Montagabend Dutzende Menschen auf die Straßen gegangen - mehr dazu in Kurden demonstrierten gegen IS in Innsbruck. In Bregenz wurden kurze Zeit vor der Demo das türkische Generalkonsulat mit Steinwürfen beschädigt – mehr dazu in Steinwürfe auf türkisches Generalkonsulat.

Gespräch mit Parlamentarier gefordert

Die Demonstranten in Wien forderten eine Aussprache mit einem Abgeordneten zum Nationalrat sowie die Veröffentlichung ihrer Anliegen, ansonsten würde man den Ring weiter blockieren. Gegen 22.15 Uhr suchten Andreas Schieder (SPÖ) und Berivan Aslan (Grüne) das Gespräch mit den Demonstranten, die sich daraufhin auf den Gehsteig zurückzogen. Die Straße konnte wieder für den Verkehr freigegeben werden, berichtete die Polizei. Die gesamte Kundgebung verlief friedlich und ohne Zwischenfälle.

Straßenkämpfe in Ain al-Arab

Kobane, das auch Ain al-Arab genannt wird und direkt an der türkischen Grenze liegt, ist seit mehr als zwei Wochen Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen der IS-Miliz und den Kurden.

Montagabend warteten türkische Panzer an der Grenze. Die nordsyrische Stadt droht unter den Angriffen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu fallen - am Montag sollen sich IS-Kämpfer erstmals Straßenkämpfe mit den Kurden im Ostteil der Stadt geliefert haben. Bereits vergangene Woche hatte die Türkei den kurdischen Kämpfern ihre Unterstützung zugesagt. Bisher kamen die an der Grenze zu Syrien stationierten türkischen Panzer aber noch nicht zum Einsatz - mehr dazu in news.ORF.at.