Serben gegen Albaner: Viele Anzeigen

Ein Großaufgebot der Wiener Polizei hat in der Nacht auf heute größere Ausschreitungen zwischen serbischen und albanischen Fußballfans in Ottakring verhindern können. Die Bilanz: über 40 Anzeigen, 14 beschädigte Autos, keine Verletzten.

„Töte den Albaner“ wurde auf ein Polizeiauto geschmiert, bei mehreren Autos wurden Scheiben eingeschlagen und Spiegel abgerissen. Laut Polizeisprecher Paul Eidenberger wurden in der Nacht Anzeigen laut Pyrotechnikgesetz und Straßenverkehrsordnung erstattet. Es wird jedoch noch weiterermittelt.

Schlägerei auf dem Fußballfeld

Auslöser der Krawalle war ein abgebrochenes Fußballspiel in Belgrad. Dort musste die Partie zwischen Gastgeber Serbien und Albanien am Dienstag nach 42 Minuten beim Stand von 0:0 abgebrochen werden, nachdem es auf dem Spielfeld zu einer Schlägerei unter den Spielern gekommen war - mehr dazu in Provokation von Nationalisten (sport.ORF.at; 14.10.2014).

WEGA und Polizeihunde im Einsatz

Das abgebrochene Match in Serbien ließ auch in Wien die Emotionen hochgehen. Um 21.30 Uhr sammelten sich etwa 50 Albaner auf der Ottakringer Straße und warfen Flaschen gegen ein vermutlich serbisches Kaffeehaus. Es wurden auch pyrotechnische Sätze gezündet. Die Polizei konnte nach eigenen Angaben zu diesem Zeitpunkt die Randalierer vorerst stoppen, gegen 22.30 Uhr sammelten sich aber mindestens 250 Serben ebenfalls im Nahbereich der Ottakringer Straße und versuchten, die inzwischen errichteten Polizeisperren zu durchbrechen.

Um die drohenden Zusammenstöße zu vermeiden, wurden Kräfte der WEGA und der Diensthundeabteilung, die gesamte Bereitschaftseinheit sowie Streifenpolizisten aus allen Wiener Gemeindebezirken in Ottakring zusammengezogen. Darüber hinaus wurden die Ottakringer Straße und umliegende Straßenzüge sowie der äußere Gürtel teilweise für den gesamten Verkehr gesperrt. Durch die große Präsenz konnte laut Polizei verhindert werden, dass die beiden Gruppen aufeinandertrafen. Gegen 23.30 Uhr hätten sich beide Lager zerstreut.

Krawalle bis Mitternacht

„Die circa 250 bis 300 Personen sind in alle Richtungen davongelaufen oder haben versucht, sich in Kaffeehäusern zu verstecken. Manche sind auch zur U-Bahn gelaufen und damit weggefahren“, sagte Eidenberger. Um Mitternacht herrschte demnach auf der Ottakringer Straße wieder Ruhe, alle Straßensperren konnten aufgehoben werden. Es blieben jedoch Teile der zusammengezogenen Polizeikräfte an Ort und Stelle.