„Jessas“: Neuer Elektroclub am Petersplatz

„Er liegt genau dort, wo er nicht sein sollte, aber ist.“ Das sagen die Betreiber des neuen Wiener Elektroclubs „Jessas“ am Petersplatz 1 im ersten Bezirk. Der Club wird in die Räumlichkeiten der Garage X einziehen.

Die Garage X übersiedelte vor wenigen Tagen als Werk X nach Meidling, ab 31. Oktober soll nun „Jessas“ die ehemalige Theater-Location wieder zum Leben erwecken. Geplant ist buntes Elektronik-Musikprogramm und auch ein bisschen Spiel, denn die Bühne steht für Off-Theater weiter zur Verfügung.

„Wien hat einen neuen Club für elektronische Musik, den es nicht wollte, aber braucht. Und er liegt genau dort, wo er nicht sein sollte, aber ist: Wien 1, Petersplatz 1“, heißt es in der Selbstbeschreibung auf Facebook. Inhaltlich hat man sich auch einiges vorgenommen: „Eine Einstiegsdroge für Langzeitabhängige. Die Flucht vor der Uniformierung des Nachtlebens. Chaos mit Programm. Qualität ohne Attitüde.“

Bühne für freie Theaterszene

Das Werk X verschwindet nicht ganz vom Petersplatz. Unter dem Dependance-Namen „Eldorado“ stellt man die Bühne der freien Theaterszene zur Verfügung. Im November steht etwa „Das Maß der Dinge“ von Neil LaBute am Spielplan. Bar und Bühne sollen dabei durchaus Hand in Hand gehen.

Eine der ersten Veranstaltungen in den neuen Räumlichkeiten des Jessas ist dem Abschied von einer Wiener Clubinstitution gewidmet: Der Morisson Club hat nun - nach Problemen mit Anrainern und einem Umzug von der Wienzeile nach Wien-Neubau - endgültig geschlossen. Nach dem Verkauf des Inventars im Sommer ist nun unter dem Motto „Ein Club sagt Lebewohl“ eine Abschiedstour geplant, die am 15. November unter den Petersplatz führt.

Chaya Fuera räumt auf

Neuigkeiten gibt es auch für jene, die sich das vor einer Woche durch einen Brand zerstörte Chaya Fuera in Wien-Neubau zurückwünschen. Derzeit laufen die Aufräumarbeiten, teilten die Eigentümer per Aussendung mit - spätestens Ende November will man die Clubtüren aber wieder öffnen. Bei dieser Gelegenheit soll auch das Konzept nach drei Jahren Erfahrung nachjustiert werden: Stammgäste sind aufgerufen, ihre Wünsche und Verbesserungsvorschläge per Facebook an die Betreiber zu richten.

Der Herbst scheint generell eine gute Jahreszeit für die Wiener Clubszene zu sein. Schon seit Ende September wird in einem ungewöhnlichen Zwischennutzungsprojekt geshakt: Die Kantine hat ihre Boxen in der ehemaligen Kantine des ehemaligen Zollamts in der Schnirchgasse im dritten Bezirk aufgestellt. Das 70er-Jahre-Flair gepaart mit elektronischem Line-up gibt es allerdings nur noch bis Jahresende. Danach soll das Gebäude abgerissen werden.

Einiges zu klären gibt es derzeit im Konkursverfahren gegen das Wiener Szenelokal „Flex“. Offen ist, ob ernste finanzielle Schwierigkeiten vorliegen oder „nur“ vergessen wurde, Rechnungen zu zahlen. Gläubiger können sich bis 17. November melden - mehr dazu in „Flex“-Konkurs: Warten bis Mitte November.

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