Pilotprojekt: Wohnen über Einkaufszentrum

Auf dem Dach des Auhof Centers an der Wiener Westeinfahrt entstehen die ersten Wohnungen über einem Einkaufszentrum. Die Stadt will damit Wohnraum schaffen, ohne dabei gleichzeitig Raum auf dem Boden zu verbauen.

Wenn die Flächen für neuen Wohnraum knapp werden, wird eben dort gebaut, wo schon etwas steht: Dieser Devise will Rot-Grün im Wiener Wohnbau künftig häufiger folgen. Ein erstes Pilotprojekt hat nun Dachgleiche gefeiert. Wobei ein Dach sogar als Bauplatz fungierte: Das Wohngebäude wird auf dem Einkaufszentrum Auhof Center errichtet.

Wohnhaus als „Vierkanthof“ auf dem Dach

71 geförderte Wohnungen entstehen durch den Bauträger WBV-GPA derzeit auf dem Penzinger Shoppingkomplex. Die Gestaltung wurde an einen Vierkanthof angelehnt, hieß es in einer Aussendung. Was im konkreten Fall bedeutet: Es gibt einen großzügigen Innenhof mit Grünflächen und Spielplätzen. Mehr als die Hälfte des Angebots besteht aus Dreizimmerwohnungen, auch kostengünstige „Smart“-Wohnungen sind vorgesehen. Angeboten werde die Objekte ab Jänner 2015.

Auhof-Center

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71 Auf dem Auhof Center sollen Wohnungen entstehen

Die Nutzung bestehender Strukturen sei ein Weg, um mit dem Wachstum Wiens umzugehen, betonten der Wiener Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) und der grüne Gemeinderat Christoph Chorherr beim heutigen Festakt. Die Fördermittel der Stadt betrugen laut Ludwig drei Millionen Euro, das Baurecht wurde vom Auhof Center eingeräumt - das gleichzeitig saniert und umgebaut wurde. Der Ressortchef sprach von einem „neuen, innovativen Projekt des sozialen Wiener Wohnbaus“.

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In der Mitte entsteht ein Innenhof mit Spielplatz und Grünflächen

Das Modell, vorhandene Gebäude für moderne Wohnbebauung zu nutzen, wurde laut Ludwig bisher etwa bei ehemaligen Remisen angewandt. Nun werden weitere Standorte, die bisher nur als Einkaufsflächen dienten, geprüft, wie Chorherr verriet. Man schaffe damit nicht nur günstigen Wohnraum, sondern erreiche auch eine Durchmischung statt einer reinen Handelsmonofunktion. Auch wertvoller Grünraum werde dadurch nicht zerstört, betonte der Grün-Politiker.

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