Alijew offenbar kurz vor Anklage

Dem kasachischen Ex-Botschafter, Rakhat Aliyew, steht eine Anklage wegen Doppelmords offenbar kurz bevor, wie Ö1 berichtete. Das Morgenjournal berief sich auf eine 14-seitige Stellungnahme der zuständigen Staatsanwältin.

Laut Ö1 ist in der Stellungnahme der Staatsanwältin von einer erdrückenden Beweislast und einer „geschlossenen Indizienkette, die Aliyev des Mordes an zwei Managern seiner Bank in Kasachstan im Jahr 2007 dringend verdächtig macht“, die Rede.

Rakhat Aliyev Alijew

APA/HBF/DRAGAN TATIC

In einem Vorhabensbericht der Staatsanwaltschaft sei wohl die Mordanklage gegen Aliyev und zwei weitere U-Häftlinge in Wien geplant. Von Seiten der Staatsanwaltschaft bestätigte man am Freitag gegenüber der APA die Vorlage eines Vorhabensberichts, wollte aber nichts zu dessen Inhalt sagen.

Vorwürfe stets zurückgewiesen

Aliyev, der den Namen seiner Ehefrau angenommen hat und sich nun Shoraz nennt, sitzt seit Juni in Wien in U-Haft. Er hat die Vorwürfe gegen ihn stets zurückgewiesen und bezeichnet sich als Opfer politischer Verfolgung durch seinen früheren Schwiegervater, den kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew, bei dem er in Ungnade gefallen sei - mehr dazu in Alijew: U-Haft verlängert.

Im Sommer war ein vermeintliches Geständnis Aliyevs, das bei einer beim ehemaligen kasachischen Geheimdienstchef Alnur Mussayev durchgeführten Hausdurchsuchung sichergestellt werden konnte, von einem grafologischen Gutachter als Fälschung enttarnt worden - mehr dazu in Causa Alijew: Mordgeständnis gefälscht?.

In dem Dokument wurde der Eindruck erweckt, Aliyev gebe damit seine Beteiligung in die Verschleppung und Beseitigung der Nurbank-Manager zu. Dem Vernehmen nach dürfte Mussayevs Lebensgefährtin die Fälschung angefertigt haben, um von ihrem inhaftierten Partner ab-und den Verdacht primär auf Aliyev zu lenken.

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