Lob für Conchita bei UNO-Auftritt

Im Wiener UN-Sitz hat Conchita Wurst einen viel beachteten Auftritt absolviert. Generalsekretär Ban Ki-moon lobte die Song-Contest-Gewinnerin für ihre „mächtige Botschaft“. In Wien läuft derzeit eine große UNO-Konferenz.

Conchita Wurst eröffnete mit einer Coverversion von Chers „Believe“. Ban Ki-moon lobte sie als unglaubliche Sängerin und Entertainerin: „Was aber ihren Song-Contest-Sieg so bedeutungsvoll machte, war die Art, mit der sie ihn in einen wichtigen Moment der Menschenrechtsbildung verwandelte.“ Auch in der UNO sei im 21. Jahrhundert kein Platz für Diskriminierung, sagte er und verkündete, dass ab nun gleichgeschlechtliche Partnerschaften auch unter UNO-Mitarbeitern heterosexuellen Geschlechts rechtlich gleichgestellt seien.

Conchita Wurst zeigte sich über die positive Resonanz gerührt und betonte ihrerseits: „Ich bin eine Sängerin - aber auch soviel mehr“, sagte Conchita Wurst, „wie wir alle viel mehr sind als das Etikett, das uns die Gesellschaft zuweist. Ich hoffe, dass wir uns in Zukunft keine mehr Gedanken über solche Sachen machen müssen“, forderte sie gesellschaftlichen Respekt für unterschiedliche Arten der Lebensführung.

Conchita Wurst mit UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon

APA/Roland Schlager

Applaus für Conchita Wurst

Größte Wiener UNO-Konferenz der letzten Jahre

Ban Ki-moon hat am Vormittag die laut Außenministerium größte Wiener UNO-Konferenz der letzten zehn Jahre eröffnet. Mehr als 1.000 Teilnehmer aus über 90 Ländern sind bei der „Second United Nations Conference on Landlocked Developing Countries“ zu Binnen-Entwicklungsländern dabei. Die Konferenz beschäftigt sich mit den Problemen, die sich für die weltweit 32 Binnen-Entwicklungsländer durch ihren erschwerten Zugang zu internationalen Märkten ergeben.

Bundespräsident Heinz Fischer bezeichnete die Konferenz bei der Eröffnung als „zur richtigen Zeit und am richtigen Ort“. „Binnen-Entwicklungsländer brauchen Partner und Kooperation“, so Fischer. Für Ban Ki-moon geht es bei der Konferenz "nicht um Verhandlungen und Dokumente - es geht darum, Menschenleben zu verändern.

Außenminister Sebastian Kurz wurde zum Präsidenten der dreitägigen Konferenz gewählt. „Unser Ziel muss sein, hier in Wien ein neues Aktionsprogramm mit klaren Prioritäten und einem konkreten Zeitplan zu beschließen“, meinte Kurz. Bei der Eröffnung bedankte sich Ban Ki-moon übrigens bei Fischer - und bei „der Regierung von Australien“. Er entschuldigte sich prompt für seinen Fauxpas und versicherte: „Aber ich weiß, dass es hier keine Kängurus gibt.“

Bundespräsident Heinz Fischer, UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon, Außenminister Sebastian Kurz

APA/Roland Schlager

Eröffnung der UNO-Konferenz mit Bundespräsident Heinz Fischer, UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon und Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP)

Bolivien will Meereszugang

Ein für die nächsten zehn Jahre gültiges Progamm „Vienna Plan of Action“ soll beschlossen werden. Unter den hochrangigen internationalen Teilnehmern der Konferenz sind unter anderen auch der bolivianische Präsident Evo Morales und sein georgischer Amtskollege Giorgi Margwelaschwili.

Morales wiederholte dabei seine Forderung nach einem Meerzugang für Bolivien. Nach einem Krieg mit Chile 1879 hatte Bolivien 400 Küstenkilometer verloren und ist seither auch weitgehend von der internationalen Schifffahrt abgeschnitten. „Bolivien ist kein Staat ohne Meerzugang. Vielmehr ist Bolivien ein Land, das temporär seines Meeres- und Küstenzugangs beraubt wurde“, hatte Morales bei der Wiener Konferenz erklärt. Daher ist das Andenland im April 2013 auch vor den Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag gezogen.

Boliviens Präsident Evo Morales bei Pressekonferenz

APA/Herbert Pfarrhofer

Evo Morales fordert einen Meereszugang für Bolivien

Umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen

Polizisten in Zivil und Uniform werden sich um die Sicherheit der Konferenzeilnehmer kümmern. „Wir haben natürlich im Vorfeld umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen, diese Maßnahmen werden bis zur Abreise von Ban Ki-moon aufrecht erhalten“, so Polizeisprecher Thomas Keiblinger gegenüber „Radio Wien“. Die Herausforderungen bestehen auch darin, dass die Dauer der Gespräche oder die Fahrtrouten nicht vorhersehbar sind. „Hier wird man sich ad hoc einstellen müssen“, meinte Keiblinger.

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