Tangente: Vier Großbaustellen gleichzeitig

Bis 2018 will die ASFINAG die Südosttangente (A23) an vier Brennpunkten um 291 Millionen Euro sanieren. Betroffen sind der Knoten Prater und der Knoten Inzersdorf sowie die Hochstraße Inzersdorf und die Praterbrücke, mit der es bereits Probleme gab.

Vier Großbaustellen in vier Jahren. Das ist der Plan der ASFINAG für die Südosttangente. Derzeit laufen bereits die Umbauten im Knoten Prater und im Knoten Inzersdorf und ab dem Frühjahr 2015 kommen der Neubau der Hochstraße Inzersdorf und die Instandsetzung der Praterbrücke dazu. 291 Millionen Euro investiert die ASFINAG in diese Tangenten-Projekte.

Asbestfund führte zu massiven Kostenanstieg

Früher als geplant starten nun auch die Arbeiten auf der Praterbrücke. Nachdem im Vorjahr Asbest gefunden wurde, kam es zu Verzögerungen. Im September musste dann die adaptierte Ausschreibung gestoppt werden, weil die Baufirmen zu viel Geld gefordert hätten - mehr dazu in Sanierung der Praterbrücke gestoppt. „Die Gespräche mit den Bietern sind gut gelaufen. Wir haben den Auftrag zur Sanierung jetzt vergeben können - wenn auch nicht 100-prozentig zu den Konditionen, die wir ursprünglich geplant hatten“, heißt es dazu von der ASFINAG.

Praterbrücke: Vorarbeiten zur Sanierung angelaufen

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Sanierung der Praterbrücke sorgte im Vorfeld für Überraschungen

Die Generalsanierung der Brücke hätte laut Plan knapp über 22 Millionen Euro kosten sollen. Doch nachdem Asbestfund waren die Kosten massiv angestiegen. Die ASFINAG sprach von geschätzten Gesamtkosten von 33,1 Millionen Euro - mehr dazu in Praterbrücke: Massiver Kostenanstieg. Nun werden die Gesamtprojektkosten von der ASFINAG mit 47 Millionen Euro beziffert. Abgeschlossen soll die Sanierung 2017 sein. Derzeit werden allerdings nur Vorbereitungsarbeiten durchgeführt, etwa der Aufbau von Gerüsten und Sanierungen im Asbestbereich. Ab Frühjahr 2015 wird dann die Hauptfahrbahn renoviert.

ASFINAG: Hochstraße Inzersdorf ein „Megaprojekt“

Die Hochstraße Inzersdorf ist laut ASFINAG „sicherlich das Megaprojekt“ im Zuge der Tangenten-Erneuerung. Bereits seit 2010 laufen Vorbereitungsarbeiten rund um die Hochstraße. „Ab dem Frühjahr 2015 ist es soweit“, so Thomas Pils, Gruppenleiter Bau Wien bei der ASFINAG. „Wir starten mit den Arbeiten direkt auf der Hauptfahrbahn.“ 3,7 Kilometer lang ist der südlichste Ausläufer der Südosttangente, der ab kommenden Frühjahr Stück für Stück abgetragen und wieder aufgebaut wird. Unter Tags bleiben - wie bei allen Baustellen auf der Tangente - alle Fahrspuren für den Verkehr offen. Die Kosten belaufen sich laut ASFINAG auf 129 Millionen Euro.

Damm bei der Hochstraße Inzersdorf

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Damm bei der Hochstraße Inzersdorf

Knoten Prater: An 30 Stellen wird zeitgleich gearbeitet

Seit März wird am Knoten Prater an 30 Stellen gleichzeitig gearbeitet. Pils weiß warum: „Wir nutzen jeden freien Bereich des Knotens. Die vielen Einzelbaustellen machen es möglich, dass wir rasch weiterkommen bei diesem Projekt.“ Gebaut wird derzeit parallel an den neuen Fahrbahnen, den Brücken und bei der U-Bahn Linie U3. Bereits 2015 wird ein Teil des Verkehrs von der Erdberger Brücke über die neuen Brücken fahren, die derzeit links und rechts der Erdberger Brücke über den Donaukanal gebaut werden. Die Brücke selbst wird in den Jahren 2015 bis 2017 abgerissen und neu errichtet. Die Gesamtprojektkosten werden mit 71 Millionen Euro angegeben.

Knoten Inzersdorf bekommt Lärmschutzwand

Auch am Knoten Inzersdorf laufen die Arbeiten bereits. Seit Sommer 2014 läuft die Sanierung auf der Abfahrt von der A2 zur Triester Straße. Ab Februar 2015 starten dann die Arbeiten der Verbindung Süd-Autobahn von und zur Altmannsdorfer Straße. „Das Mittelstücks dieses Bereiches ist eine Brücke, die wir unter vollem Verkehr neu bauen“, sagt Pils. Bis zum Abschluss der Sanierung wird der Verkehr dafür einspurig geführt. Zusätzlich entsteht Richtung Anton-Baumgartner-Straße eine neue, vier Meter hohe Lärmschutzwand. Auch hier wird der Verkehr bis zum Abschluss der Arbeiten - Ende 2017 - einspurig geführt. So kann das mittige Brückenbauwerk unter Verkehr abgetragen und neu gebaut werden. Die Sanierung soll 44 Millionen Euro kosten.

Westautobahn: Baustelle vor Wien abgeschlossen

Nach sechs Jahren Bauzeit ist bereits die Generalerneuerung der Hauptfahrbahn der Westautobahn (A1) zwischen Auhof und Steinhäusl abgeschlossen. 24 Kilometer Autobahn aus den 1960er Jahren sind jetzt mit einem neuen Fahrbahnbelag ausgestattet. „Nun sind die 28.000 Verkehrsteilnehmer, die täglich diese Verbindung nutzen, endlich ohne große Baustellen unterwegs“, sagt Gernot Brandtner Geschäftsführer, Geschäftsführer der ASFINAG-Bau Management GmbH.

Fortschritt, wenn auch nur auf dem Papier, gibt es auch bei anderen Baustellen der ASFINAG: Am 1. Oktober wurde die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für die Nord-Ost-Umfahrung beim Ministerium eingereicht. „Aus heutiger Sicht gehen wir davon aus, dass der Baubeginn 2016 ist. Mit einer Fertigstellung rechnen wir 2018“, so der ASFINAG-Geschäftsführer. Hand in Hand geht dieses Projekt mit dem Nordteil der S1: „Den brauchen wir um die Umfahrung überhaupt verkehrswirksam zu machen.“ Das UVP-Verfahren dafür sei jedoch schon länger am Laufen.

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