Skianlage aus Plastik: Behörde prüft

Skipiste, Freestyle-Park und Hüttengaudi - ganz ohne Schnee: In der Seestadt Aspern sollen 5.000 Quadratmeter Plastikmatten ausgelegt werden und so für ein ganzjähriges Skivergnügen sorgen. Die Pläne stehen, die Genehmigung der Baupolizei fehlt noch.

„Wir haben die Pläne bekommen. Jetzt werden sie geprüft. Frühestens Ende November kann aber erst mit einer Bewilligung gerechnet werden“, sagt Johannes Wollersberger von der Baupolizei. Jedoch noch vor Weihnachten will Martin Freiberger, der Initiator des Ski-Projekts, seine Schneeerlebniswelt eröffnen. „Die Grundeigentümer der Seestadt haben von ihrer Seite das OK gegeben“, sagt Ingrid Spörk vom Pressebüro der Seestadt.

Auch die Finanzierung der Anlage bei der U2-Station Aspern Nord steht laut Freiberger bereits: „Ein Sechstel ist über Crowdfunding im Internet zusammen gekommen. Der Rest stammt von größeren Privatinvestoren und beteiligten Firmen. Insgesamt sind es 650.000 Euro“, so der Initiator.

Hügel vor U-Bahn-Station

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So sieht das Gebiet nahe der U-Bahn-Station Aspern Nord einstweilen noch aus

Gondeln als Deko sollen „Ski-Flair“ bringen

Innerhalb eines Monats will Freiberger die bisher karge Landschaft bei der U2-Station in eine Schneeerlebniswelt ohne Schnee verwandeln. Kinderskipiste, Bobpiste, Tubing-Area, Freestylepark mit einer Schanze samt Luftpolster und eine 400 Meter lange Langlaufloipe sollen noch vor den Feiertagen fertiggestellt sein, wenn es nach den Plänen von Freiberger geht. High-Tech-Kunststoffmatten sollen all das ohne Schnee ermöglichen. Sie werden auf die - noch aufzuschüttenden - Hügel gelegt. „Auf diesen Matten kann man mit allem rutschen, was am Schnee auch funktioniert“, so Freiberger.

Damit das Skiflair stimmt, will er mit allem Aufwarten, was Skifahrer von „richtigen“ Skigebieten gewöhnt sind: Skihütten mit WLAN, Gondeln als Sitzmöglichkeiten und gleichzeitig als Dekorationen. Alles wird in Weiß gehalten sein, „damit es authentisch aussieht“, so Freiberger. Auch einen Materialverleih soll es vor Ort geben.

Skihang

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In Penzing betreibt Freiberger bereits eine Plastikpiste für Kinder

Vor der Installation der Piste müssen Bagger auffahren

Rentieren soll sich das Ganze vor allem durch die Nähe zur Stadt. Und durch Halbtageskarten: Kinder zahlen für vier Stunden sieben Euro, Erwachsene fünf Euro. 250 Menschen passen gleichzeitig auf die Pisten. Bevor all das jedoch umgesetzt werden kann, muss die Genehmigung der Baupolizei kommen. Wenn diese eintrifft, „geht alles ganz schnell. Nach den Baggerarbeiten können die Matten innerhalb einer Woche aufgelegt werden“, zeigt sich Freiberger zuversichtlich, dass noch im Dezember eröffnet wird.

Im vergangenen Winter war eine Plastikpiste bereits in der Mauerbachstraße in Penzing im Einsatz - mehr dazu in Milder Winter: Skifahren auf Plastik. In Döbling gibt es seit vergangenem Winter auch die Möglichkeit, auf Plastik Eiszulaufen. Das Resume der ersten Saison ist jedoch „durchwachsen“ - mehr dazu in Eislaufen auf Plastik: Wiener skeptisch.

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