Wöchentliche Demo gegen Burschenschafter

Die HochschülerInnenschaft (ÖH) an der Uni Wien hat angekündigt, künftig jeden Mittwoch ab elf Uhr eine Kundgebung gegen den „Couleurbummel“ der Burschenschafter vor dem Hauptgebäude abzuhalten.

Seit Jahrzehnten treffen sich deutschnationale Burschenschaften mit Kappe und Band in den Verbindungsfarben Mittwochmittag zum „Couleurbummel“ auf der Rampe, zuletzt hatte die ÖH ihren Protest gegen dieses Ritual intensiviert.

So haben die Studentenvertreter Ende Oktober die Uni-Leitung sogar aufgefordert, den Bummel und das Tragen von „Couleur“ auf dem Gelände und bei Veranstaltungen der Universität zu verbieten - mehr dazu in ÖH gegen Burschenschafter in Uniform (wien.ORF.at). Rektor Heinz W. Engl hatte das abgelehnt, da es keine Rechtsgrundlage für ein solches Verbot gebe - mehr dazu in Uni-Rektor gegen Couleur-Verbot (wien.ORF.at).

Burschenschafter

APA/Herbert Neubauer

Keine Öffentlichkeit für Burschenschafter als Ziel

Mit der wöchentlichen Kundgebung unter dem Motto „Burschis raus aus Universität und Gesellschaft!“ will die ÖH Uni Wien den Burschenschaftern mit ihrem „rassistischen, extrem rechten, homophoben und antisemitischen Gedankengut“ die Öffentlichkeit verweigern.

Zumindest am heutigen Mittwoch dürfte es damit eng werden vor der Uni Wien: Die VP-nahe AktionsGemeinschaft (AG) startet dort zu Mittag ihre Kampagne „Gib deinen Senf dazu“, bei der Studenten ihre Anliegen, Wünsche und Beschwerden aufschreiben sollen. „Als Belohnung“ dafür gibt es ein Paar Frankfurter mit Senf.

Weitere Proteste geplant

Im Newsletter der ÖH Uni Wien kündigt die Exekutive aus Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ), Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) und Kommunistischem StudentInnenverband - Linke Liste (KSV-LiLi) auch eine Gegenkundgebung gegen den Burschenschafterkommers des Wiener Korporationsrings (WKR) an, der am 29. November im Rathauskeller stattfinden soll.

Der WKR veranstaltet auch den jedes Jahr für neue Proteste sorgenden Akademikerball, Gruppierungen wie „NOWKR“ haben ebenfalls bereits eine Kundgebung angekündigt.

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