Neue Winterquartiere für Igel

Zu viel Beton, zu wenig Futter und zu wenig Laub machen der streng geschützten Igel-Population in der Stadt zu schaffen. In Wien-Donaustadt werden deshalb Laubhaufen als eigene Winterquartiere für Igel bereitgestellt.

Igel sind zwar gegen Feinde bestens gerüstet, doch gegen die Kälte im Freien hilft nur der Winterschlaf - gut verborgen in einem wärmenden Versteck. Quer über die Donaustadt wurden heuer erstmals Winterquartiere geschaffen, diese werden auch regelmäßig kontrolliert, meinte Biologin Simone Klais von der MA22 gegenüber „Wien heute“: „Es muss ja auch betreut werden, es muss der Haufen immer wieder kontrolliert werden ob er nicht aus irgendwelchen Gründen zerstört ist, ob er irgendwie gerichtet gehört, das erfordert viel Organisation.“

Arbeiter errichten einen Laubhaufen für Igel

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In der Donaustadt werden Winterquartiere für Igel errichtet

Mit Hilfe ihrer bis November angefressenen Fettreserven können Igel bis zu einem halben Jahr ohne Futter auskommen. Doch die beim Verein Wildtierhilfe Wien abgegebenen Exemplare hatten noch zu wenig angesetzt, um alleine im Freien über den Winter zu kommen.

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 23.11.2014, 19.00 Uhr, ORF2 und danach online in der ORF TVThek

Insgesamt 13 stachelige Gesellen werden hier derzeit aufgepäppelt. „Wir machen dicke, fette Igel aus ihnen und wintern sie dann ein oder wildern sie wieder zeitgerecht aus“, so Denise Weber von Wildtierhilfe Wien.

Igel

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Einige Igel werden noch bei der Wildtierhilfe Wien gefüttert

„Wenn nur jeder fünfte Garten in Wien seine Laubhaufen liegen lassen würde, bräuchte man das Projekt nicht. Es kann sich jeder prinzipiell entscheiden, ob er einen grünen toten Lebensraum haben will oder tatsächlich Wildtiere auf der eigenen Terasse, quasi a Universumdokumentation im eigenen Garten“, so Tierschützer Christopher Käs zu den neuen Winterquartieren.