Vater und Tochter spielen bei Neujahrskonzert

Das Neujahrskonzert kann heuer mit einer besonderen Premiere aufwarten: Erstmals in der 172-jährigen Geschichte der Wiener Philharmoniker werden beim Neujahrskonzert ein Vater und dessen Tochter im Orchester sitzen.

Der 63-jährige Bratschist Heinrich Koll wird gemeinsam mit seiner 26-jährigen Tochter, der Geigerin Patricia Koll, am 1. Jänner im Musikverein im Orchester sitzen. „Ich bin sehr glücklich, dass ich die Patricia bei mir im Orchester habe“, sagt Heinrich Koll gegenüber „Wien heute“. Die Tochter meint dazu: „Ich wollte immer in dieses Orchester. Ich habe immer zu meinem Vater aufgeschaut, als Philharmoniker.“

TV-Hinweis:
Wien heute hat mit Heinrich und Patricia Koll vor dem großen, gemeinsamen Auftritt gesprochen. Den Beitrag können Sie in der ORF-TVthek nachsehen.

Dass Patricia in die väterlichen Fußstapfen treten wird, hat sich schon früh abgezeichnet. Ersten Unterricht gab es beim Vater, es folgten Musikgymnasium und Musikuniversität. Seit drei Jahren spielt sie im Staatsopernorchester. Bei den Wiener Philharmonikern absolviert Patricia Koll derzeit ihre dreijährige Probephase.

Der 63-jährige Bratschist Heinrich Koll wird gemeinsam mit seiner 26-jährigen Tochter, der Geigerin Patricia Koll, am 1. Jänner beim Neujahsrkonzert spielen

ORF

Heinrich Koll mit seiner Tochter Patricia

Derzeit zwölf Frauen bei Wiener Philharmonikern

Als Heinrich Koll 1980 ins Orchester eingetreten ist, gab es noch keine Frauen bei den Wiener Philharmonikern, mittlerweile sind es zwölf. Zum ersten Mal werden jetzt Vater und Tochter gemeinsam beim Neujahrskonzert auftreten. „Es ist ein besonderes Konzert mit einem besonderen Flair und deswegen ist es jetzt für mich auch besonders, dass auch die Patricia mit mir spielt“, sagt Heinrich Koll. Für die Tochter ist das gemeinsame Zusammenspiel jedenfalls „sehr emotional“.

Der 63-jährige Bratschist Heinrich Koll wird gemeinsam mit seiner 26-jährigen Tochter, der Geigerin Patricia Koll, am 1. Jänner beim Neujahsrkonzert spielen

ORF

Neujahrskonzert mit Uni-Tanz und Ring-Spaziergang

Das kommende Neujahrskonzert steht im Zeichen von gleich drei Jubiläen: 650 Jahre Universität Wien, 200 Jahre Technische Universität und 150 Jahre Wiener Ringstraße. Zum fünften Mal steht Dirigent Zubin Mehta, den mit dem Orchester eine über 50-jährige Zusammenarbeit verbindet, am Pult.

Neben Kompositionen der Strauß-Familie werden auch Werke von Franz von Suppe und dem Dänen Hans Christian Lumbye (1810-1874), dem „Strauß des Nordens“, aufgeführt. Zwei Balletteinlagen wurden in der Universität Wien aufgezeichnet. Der Mailänder Davide Bombana choreografierte die „Studentenpolka“ und den Walzer „Wein, Weib und Gesang“ von Johann Strauß Sohn mit Solistinnen und Solisten des Wiener Staatsballetts, die Kostüme dazu kamen von den jungen Wiener Designer-Labels „Elfenkleid“ und „Petar Petrov“.

14 Kameras für TV-Übertragung

Für die bereits 57. ORF-TV-Übertragung, die wieder in mehr als 90 Ländern weltweit ausgestrahlt wird, setzt Regisseur Michael Beyer insgesamt 14 HD-Kameras ein. Durch das Programm der Übertragung führt wieder Barbara Rett. Der seit 1992 traditionelle Pausenfilm, erneut gestaltet von Felix Breisach, würdigt die Ringstraße, die am 1. Mai 1865 von Kaiser Franz Joseph offiziell eröffnet wurde.

Breisach verspricht für „Der Boulevard - Die Wiener Ringstraße 1865-2015“ „wunderschöne Impressionen der Wiener Ringstraße von praktisch allen relevanten Gebäuden, oft aus ungewöhnlichen Perspektiven. Wir fahren auch mit Musikern in einer alten Tramway am Ring spazieren, während diese Kompositionen aus dem ‚Rosenkavalier‘ sowie Gipsy-Musik spielen.“

Neujahrskonzert auch live im Internet mitverfolgen

In der Pause der Ö1-Übertragung spricht Gernot Zimmermann im „Intermezzo“ (ca. 11.50 Uhr) mit Zubin Mehta über seine Beziehung zu Wien. Die ORF-TVthek bietet das Konzert als Video-Live-Stream auf TVthek.ORF.at. Zudem ist das Neujahrskonzert nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage als Video-on-Demand abrufbar.

Zur Einstimmung bringt ORF 2 am Neujahrstag die Dokumentation „Johann Strauß Vater - Das Leben ein Tanz“ (9.05 Uhr), gefolgt von einem neuen Dirigentenporträt: „Zubin Mehta - Partitur eines Lebens“ (10.00 Uhr). Nach einem kurzen „Auftakt zum Neujahrskonzert“ (10.45 Uhr), der hinter die Kulissen des Kulturevents blickt, beginnt ORF 2 mit seiner Live-Übertragung (11.15 Uhr).

Link: