Heftige Kritik an Flug Wien - Bratislava

Greenpeace und die Grünen kritisieren den Niki-Linienflug Wien - Bratislava. Beide fordern höhere Steuern auf Flugbenzin. Von Niki heißt es, die Verbindung sei ein Überstellungsflug, der jetzt auch Passagieren angeboten wird.

„Absurder geht’s nicht“, so der grüne Verkehrssprecher Georg Willi. Er ärgere sich über die politische Fehlsteuerung im Flugverkehr. „Keine Mineralölsteuer auf Flugbenzin, eine zu niedrige Flugticketabgabe, keine nach Lärm stark gestaffelten Start- und Landegebühren - genau das ist der Mix, aus dem solche Unsinnigkeiten kommen“, so der Politiker, der eine stärkere Besteuerung von fossilen Energieträgern fordert.

Grüne: Viel umweltschädlicher als Autobus

„Vier Tonnen CO2 pro Flug von Wien nach Bratislava - das ist grob geschätzt das 50-Fache im Vergleich zum Autobus“, rechnete Willi vor. Wegen des hohen Luftwiderstands in geringer Flughöhe brauche ein Flugzeug über eine Tonne Treibstoff für die geplante Flugzeit.

Ähnlich ist auch die Kritik von Greenpeace-Klimasprecher Walter Saurer. Die Steuerbefreiung für Flugbenzin müsse abgeschafft werden, weil dadurch Nachteile für die Bahn entstünden. Es sei sinnvoller, eine schnelle ICE-Verbindung nach Bratislava einzurichten, so Saurer. Den neuen Linienflug sieht er kritisch, vor allem in Zeiten, wo „die AUA überlegt, die Verbindung nach Linz wegen des ICE einzustellen“, so Saurer gegenüber wien.ORF.at.

Niki-Maschine in der Luft

flyniki

Überstellungsflüge werden für Passagiere geöffnet

Bei den Niki-Flügen zwischen Wien-Schwechat und Bratislava handelt sich es im Prinzip um Überstellungsflüge für die Expansion von Niki ab dem slowakischen Hauptstadtflughafen. Das Angebot richtet sich eigentlich nur an Passagiere, die in Bratislava oder Wien umsteigen. „Diese Übersteller werden auch Passagieren angeboten“, sagte Niki-Sprecher Milene Platzer.

Ab April wird es von Montag bis Freitag um 10.25 Uhr eine Verbindung von Bratislava nach Wien und um 17.50 Uhr in die umgekehrte Richtung geben. Auch der Konkurrent Austrian Airlines (AUA) überstellt regelmäßig Flugzeuge zur Wartung nach Bratislava.

Die Airbusflieger von Niki erreichen auf der Ultrakurzstrecke nicht einmal Reiseflughöhe, die Piloten beginnen bei 1.500 Metern bereits mit dem Landeanflug. Die Passagiere dürfen nur auf eigene Gefahr auf die Toilette. Mit dem Auto, Bus oder dem Zug braucht man für die Strecke Wien - Bratislava etwa eine Stunde - mehr dazu in 20 Minuten: Niki fliegt Wien - Bratislava. Ab dem Sommerflugplan bietet Niki von Bratislava Verbindungen nach Brüssel und Palma de Mallorca an. Ab Wien wurden im Gegenzug die Flüge nach Moskau, Kopenhagen und Frankfurt gestrichen.

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