AKH: 15 Prozent weniger Operationen

Das neuen Arbeitszeitgesetz für Spitalsärzte führt nun zu ersten Einschränkungen für Patienten. Wie der „Kurier“ unter Berufung auf einen Ärzte-Betriebsrat berichtete, werden am AKH ab Montag zehn bis 15 weniger Operationen durchgeführt.

„Von den fünf bis sechs geplanten Eingriffen werden wir schon am Montag wohl einen absetzen müssen, weil es nicht genügend Anästhesisten gibt“, wird Günther Laufer, Vorstand der Herzchirurgie, in der Zeitung zitiert. „Die meisten komplexen Prozeduren, die am AKH durchgeführt werden, sind multiidisziplinär. Der Ausfall von einer Berufsgruppe führt zu Gesamtkapazitätseinbußen“, sagt der Ärzte-Personalvertreter Martin Andreas gegenüber „Radio Wien“. Notfälle und Intensivpatienten seien von den Verschiebungen jedoch nicht betroffen.

Patienten sollen ab sofort per Merkblatt über die neue Situation informiert werden. Auch an den Ambulanzen gibt es weniger Ärzte. Dadurch kommt es zu längeren Wartezeiten. Wie lange das so bleibt, ist unklar. Die Patientinnen und Patienten werden derzeit auf die längeren Wartezeiten mittels Aushängen aufmerksam gemacht.

Arbeitszeit: Nächste Runde am Mittwoch

Grund für die Einschränkungen ist das neue Arbeitszeitgesetz für Spitalsärzte, das mit 1. Jänner 2015 in Kraft getreten ist. Es sieht unter anderem vor, dass Ärzte künftig nur noch 48 statt 60 Stunden pro Woche arbeiten dürfen. Derzeit verhandeln Ärztevertreter und Dienstgeber, eine Übergangsregelung fehlt im AKH - im Gegensatz zu anderen Wiener Spitälern - noch - mehr dazu in AKH: Keine Einigung bei Arbeitszeit und in Ärzte: „Strukturelle Probleme“ trotz Einigung.

Die Ärzte fordern aufgrund der neuen Regelung bis zu 30 Prozent mehr Grundgehalt. Der Betriebsrat hatte auch Protestmaßnahmen im Jänner nicht ausgeschlossen. Die Verhandlungen laufen zwischen Ärzten und der MedUni Wien, die dem Bund untersteht. Das Rektorat war zuletzt nur bereit, die Gehälter der Assistenzärzte um zehn Prozent zu erhöhen, aber nicht die der anderen Mediziner. Kommenden Mittwoch ist die nächste Verhandlungsrunde über die Neuregelung der Ärztearbeitszeit angesetzt.

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