Automatenverbot: Wiener Casino profitiert

Das Automatenverbot treibt vermehrt Spieler ins Innenstadtcasino in der Kärntner Straße. Die Umsätze sind derzeit rund ein Drittel höher als gewöhnlich, bestätigte ein Casinos Austria-Sprecher. Novomatic zahlt Wiener Spielern weiterhin das Taxi nach Niederösterreich.

Im Gegensatz zu den einarmigen Banditen in Automatensalons sind die Glücksspielgeräte in der Spielbank weiter legal. Etwas über 200 Automaten haben die Casinos an ihrem Standort in Wien.

Taxi ins Umland eine „vorübergehende Maßnahme“

Der Automatenkonzern Novomatic indes bringt seine Wiener Kunden weiterhin mit dem Taxi ins Wiener Umland nach Niederösterreich, wo das sogenannte kleine Glücksspiel nach wie vor erlaubt ist. Das Angebot läuft seit Jahresbeginn, als das Verbot in Wien in Kraft trat. Interessierte bekommen auch einen einmaligen 50-Euro-Spielgutschein, wenn sie sich registrieren. „Hierbei handelt es sich um eine vorübergehende Maßnahme, die voraussichtlich Ende Jänner enden wird“, so ein Novomatic-Sprecher am Donnerstag auf Anfrage.

Novomatic hat seine Admiral-Glücksspielsalons seit Neujahr geschlossen, hofft aber, die große Spielhalle im Prater bald wieder aufsperren zu können. Für den Standort hat der Konzern bereits eine der neuen Vollcasinolizenzen zugesprochen bekommen, wegen Beschwerde der Casinos Austria ist die Konzession aber noch nicht rechtskräftig.

Spieler weichen in das Internet aus

Jene Menschen, die bisher in Automatensalons in Wien gespielt haben, weichen selten ins Internet aus. Die Casinos Austria zumindest merken keine Zunahme ihrer Web-Besucher. Die Plattform win2day.at ist die einzige, auf der Österreicher legal online spielen dürfen. Daneben existiert aber eine Vielzahl illegaler Spielseiten.

Sportwetten fallen in Österreich nicht unter Glücksspiel, sie sind erlaubt. Automatenspieler, die viel Zeit an ihren Geräten verbringen, lassen sich nicht gerne registrieren, heißt es in der Branche. Auch sind Kunden mit problematischem Spielverhalten oft auf ein bestimmtes Gerät eingeschossen.

Während die Wiener Stadtregierung mit dem Automatenverbot die Spielsuchtproblematik eindämmen will, steigen die betroffenen Betreiber auf die Barrikaden. Sie haben bereits Klagen angekündigt, weil sie das Verbot für rechtswidrig halten, immerhin hätten sie aufrechte Konzessionen, so das Argument. Auch die Razzien der Finanzpolizei könnten ein juristisches Nachspiel haben, die Betreiber haben ihre Anwälte schon in Stellung gebracht, um gegen die entsprechenden Bescheide vorzugehen.

Links: