Allianz-Stadion: „Schatzkiste“ unter Elferpunkt

Mit dem Spatenstich hat offiziell der Bau des Allianz-Stadions in Hütteldorf begonnen. Zahlreiche Prominente mit Bundespräsident Heinz Fischer an der Spitze waren dabei. Unter dem neuen Elfmeterpunkt wird eine „Schatzkiste“ vergraben.

Bundespräsident Heinz Fischer, Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SPÖ) - beide Rapid-Anhänger - und Sportstadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ) nahmen den Spatenstich auf dem Gelände des früheren Hanappi-Stadions vor. Auch die Mannschaft und das Präsidium von Rapid war anwesend. In einem beheizten Zelt werden auf der Baustelle Videos vom Abriss der früheren Heimstätte gezeigt. Insgesamt wurden 200 Gäste zum Spatenstich geladen.

Fischer schaufelte für Rapid

„Der Spaten war in Ordnung. Es ist ein schönes Gefühl, weil mich das künftige Stadion immer an diesen Moment erinnern wird“, sagte Fischer. Er sei nicht überrascht gewesen, dass die Erde in Hütteldorf grün ist. „Ich habe mir gleich gedacht, dass sie sich einen Gag einfallen lassen.“

Fischer legte während der mehr als eineinhalbstündigen Festivität sogar seine Krawatte ab und band sich dafür ein offizielles Rapid-Pendant um. An den Grün-Weißen imponiere ihm besonders die „Kampfkraft und die Einsatzbereitschaft“. Fischer freute sich auf das neue Stadion, dessen Baufortschritt er genau verfolgen werde: „Bis zum 8. Juli 2016, ungefähr bis 12.00 Uhr, bin ich Bundespräsident.“ Er sei neugierig, ob die neue Rapid-Heimat bis dahin fertig werde.

Ehrengäste und Rapid-Spieler bei Spatenstich

ORF/Teissl

Spatenstich mit Mannschaft, Ehrengästen und „Schatzkiste“

Das könnte sich ausgehen. Rapid-Präsident Michael Krammer kündigte an, dass das Eröffnungsspiel für Juni oder Juli geplant sei. „Jetzt geht es in Richtung Vorfreude. Der Spatenstich ist das Symbol für etwas Neues, da freue ich mich schon sehr darauf. Der Abriss ist vorbei, die Wehmut erledigt, wir vergraben den Rapid-Geist am neuen Elfmeterpunkt und nehmen ihn mit in das neue Allianz-Stadion“, meinte Rapid-Präsident Michael Krammer.

Schatzkiste mit Mauerteilen der alten „West“

Unter dem neuen Elfmeterpunkt soll eine Schatzkiste vergraben werden, die unter anderem ein Mauerstück vom alten „Block West“, die Schuhe des Kapitäns Steffen Hofmann, ein Stück Tornetz, alte Eintrittskarten und eine CD mit Fangesängen enthält. Auch ein älteres Stück ist dabei, das letzte Meistertrikot Rapids aus dem Jahre 2007/08. „Das sind Symbole, die wir in die Zukunft mitnehmen wollen“, sagte Krammer. Dadurch soll die Tradition mitgenommen werden, so Krammer gegenüber „Wien heute“.

In „Wien heute“, 19.00 Uhr, ORF 2 sehen Sie einen Rückblick auf die Abrissarbeiten und einen Ausblick auf das künftige Stadion.

Die Bauarbeiten starteten bereits nach den Weihnachtsferien, parallel dazu wurden die letzten Teile des alten Stadions abgerissen. Von der alten Heimstätte bleibt nur ein Flutlicht-Mast stehen, der in das „Allianz-Stadion“ integriert wird. Im März sollen die ersten Fertigteile auf die Baustelle geliefert werden. Im Spätsommer oder im Frühherbst soll der Rohbau dann stehen. Bis zu 250 Leute sollen in der heißen Phase des Ausbaus gleichzeitig auf der Baustelle arbeiten.

Heinz Fischer mit der Rapid-Mannschaft

APA/Pfarrhofer

Das „Allianz-Stadion“ soll bis Ende Juni 2016 fertig sein. Bis dahin muss die Mannschaft in das große Ernst-Happel-Stadion im Prater ausweichen. Mit Saisonbeginn 2016/17 soll Rapid wieder in Hütteldorf spielen. Das neue Rapid-Stadion soll etwa 53 Millionen Euro kosten. Das Stadion wird im Vergleich zum alten Hanappi-Stadion auch um 90 Grad gedreht werden.

Baustelle Allianz Stadion

ORF/Jahn

Letzte Woche wurde der letzte Teil der Südtribüne abgerissen

Die Fantribüne der neuen Arena soll mit einer Besonderheit ausgestattet werden: Die Sitzplätze können abgesenkt werden, sodass eine Stehplatztribüne entsteht und die Kapazität auf 28.000 Besucher erhöht werden kann. Zudem soll es eine eigene Familientribüne geben. Und noch eine Besonderheit kündigte Rapid-Präsident Michael Krammer an: „Es wird eine Kapelle geben, wo Rapid-Fans ihre Kinder taufen lassen können und Hochzeiten abhalten können“ - mehr dazu in Rapid-Stadion mit Logen und Kapelle

Anfang Oktober des Vorjahres stürmten tausende Rapid-Fans die „Abrissparty im Gerhard-Hanappi-Stadion“, um sich noch vor Beginn des Neubaus ein „Stück alte Heimat“ zu sichern - mehr dazu in Tausende Fans stürmen „Abrissparty“.

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