500 Millionen Euro für neue Straßen

Die ASFINAG investiert heuer in ganz Österreich 500 Mio. Euro in neue und 485 Mio. Euro in bestehende Straßen. In Wien steht die Fortsetzung der Arbeiten auf der Praterbrücke und am Knoten Prater im Mittelpunkt.

Der Knoten Prater ist bereits seit dem Vorjahr eine Großbaustelle. Die Brücke über den Donaukanal wird abgerissen und neu gebaut. Damit der Verkehr weiter fließen kann, wurden „Bypass-Brücken“ errichtet. Im April sollen sie dann auch befahren werden, so ASFINAG-Vorstand Alois Schedl gegenüber Radio Wien: „Die Hauptbrücke kann zur Hälfte abgetragen und der Verkehr außen herum geführt werden. Der Neubau der Brücke ist sehr herausfordernd, wir ersuchen jetzt schon um Vorsicht aller Verkehrsteilnehmer.“

Bauarbeiter auf der Baustelle Knoten Prater Erdbergbrücke

ORF

Arbeiten beim Knoten Prater

Auch die Sanierung der Praterbrücke über der Donau wird heuer starten. Beim Knoten Inzersdorf muss ebenfalls eine Brücke neu gebaut werden. Daher wird es bei der Ab- und Auffahrt zur Altmannsdorfer Straße Behinderungen geben. Es wird nur ein Fahrstreifen zur Verfügung stehen. Bei der Straßenerhaltung wird der Fokus auf der Südosttangente liegen. „Wir haben drei bis vier Meter Arbeitsfläche, daneben rollt der Verkehr“, so Schedl.

Sieben Milliarden Euro bis 2020

Für ganz Österreich sind bis zum Jahr 2020 sieben Milliarden Euro für Investitionen der ASFINAG vorgesehen. Heuer soll rund eine halbe Milliarde Euro für die Erhöhung der Verkehrssicherheit ausgegeben werden. Darunter fällt unter anderem die Modernisierung des Arlberg-Tunnels - des längsten Straßentunnels Österreichs - und des Lieferinger Tunnels auf der Westautobahn (A1) im Salzburger Stadtgebiet.

Projekte zur Tunnelsicherheit

  • Auf der Arlberg-Schnellstraße (S16) bekommt der Perjentunnel eine zweite Röhre. Baustart ist Herbst, die Fertigstellung ist für 2018/2019 geplant, die bestehende Röhre wird saniert. Die Kosten betragen 147 Mio. Euro.
  • Auf der A1 wird beim Tunnel Salzburg-Liefering neue Sicherheitstechnik verbaut. Im Juli geht es los, im Dezember sollen die Arbeiten beendet sein.
  • Auf der Tauernautobahn (A10) werden ab September bis Juni 2017 im Oswaldiberg-Tunnel die gesamte Betriebs- und Sicherheitseinrichtungen auf den neuesten Stand gebracht. Kosten: 33 Mio. Euro.

Das größte Neubauprojekt ist die Fertigstellung der Mühlviertler Schnellstraße (S10) mit einer Gesamtinvestitionssumme von 718 Mio. Euro. Begonnen wurde der Bau im Jahr 2009. Im Vorjahr wurden sechs Kilometer der Strecke freigegeben.

„Aufgrund der positiven Entwicklung bei den Genehmigungsverfahren werden wir heuer mit dem Weiterbau der Nordautobahn (A5), der Linzer Autobahn (A26) und der Fürstenfelder Schnellstraße (S7) auch drei neue wichtige Projekte zur Verkehrsentlastung in Angriff nehmen“, so Schedl am Donnerstag.

Geld ausschließlich durch Kunden

Das Geld für die Bauvorhaben kommt ausschließlich von den Nutzern selbst, staatliche Zuschüsse gibt es für die ASFINAG nicht. „Das bezahlt der Kunde, dafür möchten wir uns bedanken“, so der zweite Vorstand Klaus Schierhackl. Den größten Brocken liefern die Frächter und Busunternehmer ab, 1,25 Mrd. Euro werden es voraussichtlich heuer sein. Die Auto- und Motorradfahrer zahlen via Vignette 440 Mio. Euro, 170 Mio. Euro fallen noch als Sondermauten an. Der Schuldenstand der ASFINAG liegt bei 11,5 Mrd. Euro, in zwanzig Jahren soll er abgebaut sein.

Nichts Neues gab es zu den Befürchtungen der Frächter, dass die Lkw-Maut auf die Bundesstraßen ausgedehnt wird, für die die Länder zuständig sind. Die ASFINAG sei hier in der Arbeitsgruppe der Länder eingebunden, spruchreif sei aber noch nichts, so die Autobahnholding. Das Thema spaltet die Wirtschaft.

Verkehrsexperten wiederum verweisen darauf, dass es ohnehin am besten wäre, statt einer Maut eine erhöhte Mineralölsteuer (MöSt) einzuheben. Das würde auch das Problem lösen, dass die derzeitige Pkw-Vignette nicht unterscheidet, ob jemand wenig oder viel und mit einem Kleinwagen oder einem SUV fährt. Letzteres wirkt sich nicht nur auf den Schadstoffausstoß aus. Da SUVs im Regelfall schwerer sind, belasten sie auch die Straßen stärker.

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