Polizei hat erneut Softwareprobleme

Die Polizei kämpft seit 1. April mit ihrer EKIS-Datenbank. Wegen einer neuen Richtlinie musste die Abfrage für Leumundszeugnisse umgestellt werden. Das führt nun zu Ausfällen. In Österreich ist es daher derzeit Glückssache, ein solches zu bekommen.

Wer sich dieser Tage für einen neuen Job bewirbt, könnte auch Probleme bekommen. Viele Arbeitgeber verlangen einen Strafregisterauszug - das Leumundszeugnis, das Auskunft über das Strafenregister einer Person gibt. Der Grund liegt im Elektronischen Kriminalpolizeilichen Informationssystem (EKIS).

Ein Mausklick mehr legt System lahm

Abfragen für den Strafregisterauszug werden über diese Datenbank abgewickelt. Am 1. April musste wegen einer gesetzlichen Richtlinie die Software umgestellt werden. Vorher wurden bei Abfragen für EU-Bürger automatisch mögliche Straftaten in Österreich und im jeweiligen Heimatland ausgewiesen. Jetzt müssen die Daten aus dem Heimatland zusätzlich mit einem Mausklick angefordert werden. Das macht EKIS offenbar zu schaffen.

Sendungshinweis

Der „Wien heute“-Beitrag dazu ist online in tvthek.ORF.at zu sehen.

Es komme in Wien derzeit zu Ausfällen und Wartezeiten, räumt Polizeisprecher Roman Hahslinger gegenüber ORF.at ein. „Wenn jemand dringend ein Leumundszeugnis braucht, muss er dem neuen Arbeitgeber sagen, dass es zu Ausfällen kommt und dass er das so schnell wie möglich nachreichen wird“, so Hahslinger, der um Verständnis bittet.

Ausfälle in ganz Österreich

Das Problem betrifft nicht nur Wien, sondern das gesamte Bundesgebiet. Die Techniker im Innenministerium seien bereits mit der Lösung beschäftigt, sagt Hahslinger. Wann die Strafregisterabfrage wieder einwandfrei funktionieren wird? „So bald wie möglich“, sagt der Polizeisprecher. Im Vorjahr hatte die Polizei in Wien bei Verkehrsstrafen mit Computerproblemen zu kämpfen. Wegen eines neuen EDV-Systems für Anonymverfügungen und Strafzettel kam es zu langen Verzögerungen - mehr dazu in Computerprobleme verzögern Strafen.

Link: